Oststeinbek. Laura Mathias wechselt vom VT Aurubis zum OSV. Die 20-Jährige beginnt in Hamburg gleichzeitig ein Studium an der Akademie der Polizei.
Lippenbekenntnisse findet Laura Mathias öde. Wenn die 20 Jahre alte Volleyballspielerin ein Ziel vor Augen hat, arbeitet sie mit aller Macht daran, ihre Vision in die Tat umzusetzen. „Ich stehe mit aller Kraft und zu 100 Prozent hinter meinen Entscheidungen“, sagt sie lächelnd.
Im Volleyballsport schaffte sie mit dieser Einstellung den Sprung in die höchste Spielklasse. Als Annahme- und Abwehrspezialistin trat sie vergangene Saison für das VT Aurubis Hamburg in der ersten Bundesliga an. Nun ist Mathias zum Oststeinbeker SV zurückgekehrt, wo sie bereits von 2002 bis 2010 gespielt hat.
Der Grund: In der Regionalliga lässt sich der Volleyballsport hervorragend mit dem Traumberuf der 20-Jährigen vereinbaren. Die gebürtige Reinbekerin beginnt am 1. Oktober an der Akademie der Polizei Hamburg in Alsterdorf ein dreijähriges Studium zur Polizeibeamtin.
„Mit den Ansprüchen der Ersten Liga wäre der Studiengang nicht vereinbar gewesen“, sagt Mathias. „Darüber hinaus hatte Anne Domroese, mit der ich seit Jahren befreundet bin, mich liebevoll gedrängt, zum OSV zurückzukehren“, erzählt sie schmunzelnd. „Bei so viel Engagement konnte ich einfach nicht nein sagen.“
Vor einem Jahr entschied sich Laura Mathias für den Sport und gegen die Ausbildung
„Laura ist sehr ehrgeizig, bringt eine sehr professionelle Einstellung mit und passt menschlich hervorragend ins Team“, sagt Oststeinbeks Diagonalspielerin Domroese. Beide kennen sich noch aus gemeinsamen Zweitliga-Zeiten beim VT Aurubis. Schon einmal stand Mathias vor einer ähnlichen Entscheidung, die vor einem Jahr genau anders herum ausfiel – für den höherklassigen Sport und gegen die Ausbildung.
„Bei Aurubis wurde ich von der zweiten in die erste Mannschaft befördert, gleichzeitig lagen mir Zusagen von Polizeiakademien aus Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg vor. Damals wollte ich mir unbedingt den Traum erfüllen, erstklassig Volleyball zu spielen“, sagt die dunkelhaarige Stormarnerin. Gleichzeitig räumt sie ein: „Die Entscheidung wäre schwerer gefallen, wenn schon damals eine Zusage aus Hamburg vorgelegen hätte.“
Der Kontakt zum Oststeinbeker SV ging nie verloren. „Ab und zu habe ich von der Zuschauertribüne aus unser Frauen- oder Männerteam angefeuert“, sagt sie. „Nun hoffe ich, der Mannschaft auf dem Spielfeld wichtige Impulse geben zu können, um in der Regionalliga vorne mitzumischen.“ Der Liberoposten war von Beginn an die Wunschposition von Mathias. „Bei 1,62 Meter Körpergröße blieb mir aber auch nicht viel Auswahl“, sagt sie und lacht.
Die 20-Jährige ist glühender Fan des FC Bayern München
Die Sommerpause hat die angehende Polizeibeamtin für Reisen genutzt. Jeweils fünf Tage besuchte sie Wien (Österreich) und Budapest (Ungarn). „Danach bin ich für vier Wochen nach Kanada geflogen“, sagt die bekennende Anhängerin des FC Bayern München. Seit wann sie begeistert die Spiele des deutschen Fußball-Rekordmeisters verfolgt, kann sie gar nicht mehr genau sagen. „Aber schon ziemlich lange, denn mein ehemaliger Trainer Jan Maier hat mir vor zwei Jahren ein Foto geschenkt, auf dem ich als Sieben- oder Achtjährige im Bayern-Trikot abgebildet war“, sagt sie.
Mathias hat konkrete Vorstellungen für die Zeit nach dem Studium. Sie sagt: „Ich wünsche mir einen Job bei der Zivilfahndung oder als Diensthundeführerin.“ Wer Mathias kennt, ahnt, dass es auch dieses Mal nicht bei einem Traum bleiben wird.