Steinburg. Der Schleswig-Holstein-Ligist verlor eine schwache Partie vor 511 Zuschauern. „Das hatte mit Fußball nichts zu tun“, sagte der Trainer.

Der SV Eichede hat sein mit Spannung erwartetes Heimspiel in der Schleswig-Holstein-Liga gegen Eutin 08 mit 0:1 (0:0) verloren. Mehr als 500 Zuschauer waren ins Ernst-Wagener-Stadion geströmt – und wurden enttäuscht. Es war nicht ansatzweise das aufgrund der tabellarischen Ausgangssituation erhoffte Spitzenspiel mit schönen Kombinationen und Torraumszenen, sondern vielmehr ein 90-minütiger Abnutzungskampf voller Fouls und Fehlpässe. „Das hatte mit Fußball nichts zu tun“, sagte Eichedes Trainer Oliver Zapel nach der ersten Niederlage seiner Mannschaft seit sieben Partien.

Ganz so hart wollte Nico Fischer das Geschehen nicht zusammenfassen, aber auch Eichedes Kapitän hatte wenig Gutes gesehen: „Wir haben unheimlich viele technische Fehler begangen und waren auch gedanklich nicht auf der Höhe. Vielleicht liegt es an der Unerfahrenheit der Mannschaft, dass wir uns von der harten Gangart der Eutiner haben beeindrucken lassen.“

Der meist gute Schiedsrichter verteilte 13 Gelbe Karten

Acht Gelbe Karten verteilte der meist gute Schiedsrichter Malte Göttsch allein an die Gäste. Auf Eicheder Seite wurden fünf Spieler verwarnt. Besonders in der zweiten Halbzeit kam immer wieder Hektik auf – und gerade, als sich die Stormarner halbwegs gefangen hatten, schoss Eutin nach einem Konter das Tor des Tages. Marco Schubring hatte einen Freistoß aus dem Halbfeld schwach ausgeführt. Die von Zapels Vorgänger Hans-Friedrich Brunner trainierten Eutiner wurden beim Gegenstoß kaum gestört und Halo Ali traf per Kullerball (73. Minute).

Statt bis auf einen Punkt an Tabellenführer TSB Flensburg heranzukommen, liegen die Eicheder nun vier Zähler hinter dem Spitzentrio Flensburg, Eutin und Heider SV zurück. Der Frust saß tief nach dem Abpfiff. Ian Prescott Claus, der kaum einmal seine Schnelligkeit hatte ausspielen können und nach 40 Minuten die einzige Eicheder Großchance vergeben hatte, schleuderte eine Trinkflasche auf den Rasen und marschierte wutschnaubend als erster Spieler in die Kabine. Arnold Lechler, der wieder mehrfach in aussichtsreicher Position verstolpert hatte, diskutierte mit Mannschaftskameraden. Der erneut am Knöchel verletzte Petrik Krajinovic humpelte vom Platz. Der Abwehrspieler wurde ebenso in der Pause ausgewechselt wie Hamed Mokhlis, der nach zuletzt guten Leistungen diesmal überfordert war.

Die Enttäuschung war groß beim SVE: Hier schreit Vincent Janelt seinen Frust heraus
Die Enttäuschung war groß beim SVE: Hier schreit Vincent Janelt seinen Frust heraus © HA | Thomas Jaklitsch

Kapitän Fischer sagte zu der verpassten Chance: „Im Moment ist das sehr enttäuschend. Aber wir werden uns wieder herankämpfen. Heute hat man ja gesehen, dass auch Eutin alles andere als stabil ist.“ In der Tat konnte der Aufstiegsaspirant, der den Sieg euphorisch mit den rund 50 mitgereisten Fans feierte, nicht von einem verdienten Sieg sprechen. „Eutin hat gar nicht mehr stattgefunden und nur noch destruktiv gespielt“, sagte Zapel und resümierte: „Keines dieser beiden Teams muss sich Gedanken über die Regionalliga machen.“ Seiner Mannschaft warf er „Angsthasenfußball“ besonders in der ersten Halbzeit vor. „Aber wir haben eben keine Spieler, die Verantwortung übernehmen, davor habe ich immer gewarnt.“

Am kommenden Sonntag müssen die Steinburger beim Tabellennachbarn VfR Neumünster antreten. Vorher wartet Kreisligaclub TSV Bargteheide im Kreispokal-Viertelfinale (Donnerstag, 20 Uhr, Alte Landstraße).

SV Eichede: Thomä – Krajinovic (46. Janelt), Maltzahn, Bojarinow – G. Schubring – Fischer, R. Monteiro, M. Schubring, Mokhlis (46. Löw) – Claus – Lechler (79. Buttler).