Oststeinbek. Drittligamannschaft des OSV verliert in eigener Halle 1:3 gegen Berliner VV. Stormarner bleiben gegen den Vizemeister auf Augenhöhe

Die Leistung zum Auftakt der Dritten Liga war ansprechend, das Ergebnis eher ärgerlich. 1:3 (21:25, 23:25, 28:26, 19:25) unterlagen die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV am Meessen gegen den Berliner VV. Dabei verpasste die Mannschaft von Björn Domroese, sich für einen couragierten Auftritt gegen den Vizemeister der vergangenen Saison selbst zu belohnen.

„Dass wir zur Zeit noch keinen ganzen Satz spielerisch auf höchstem Niveau durchhalten, war mir bewusst“, sagt Oststeinbeks Coach. „Dennoch ärgert mich, dass wir in beiden ersten Durchgängen, die wir lange Zeit bestimmt haben, am Ende durch zu viele eigene Fehler das Heft noch aus der Hand gegeben haben.“

Knapp gewannen die Gäste aus der Hauptstadt die ersten beiden Abschnitte. Anschließend spielten sich glänzend aufgelegte Stormarner förmlich in einen Rausch, kämpften bissig um jeden Ball. Dabei war Diagonalspieler Börge Wittmüss zweimal zur Stelle, um Matchbälle der Gäste abzuwehren. Jannis Lange und Levin Wolf schraubten sich beim zweiten Satzball der Oststeinbeker am Netz in die Höhe und punkteten mit einer Blockabwehr.

Coch Björn Domroese lobt Zuspieler Jannis Lange

„Wenn mir vor der Partie einer prophezeit hätte, dass wir gegen Berlin einen Satz holen, wäre ich nicht unzufrieden gewesen“, sagt Domroese, „nach diesem Auftritt meiner Mannschaft war für uns aber sicher mehr drin gewesen. Wir müssen unsere Fehlerquote herunterschrauben, ohne dabei in engen Phasen den Druck zu verlieren.“

Oststeinbeks Trainer hob Lange hervor, der für den privat verhinderten Timo Time am Netz die Bälle verteilte. Er sagt: „Jannis hat aufgrund gesundheitlicher Probleme die vergangenen zwei Wochen kaum trainiert, dafür hat er eine überzeugende Leistung abgeliefert.“ Dem 21 Jahre alten Zuspieler war nach der Partie gegen die Hauptstädter ebenfalls die gute Laune abhanden gekommen. „Über weite Phasen haben wir uns mit den Berlinern auf Augenhöhe bewegt“, sagt er, „deshalb hatten wir es auch selbst in der Hand, die Partie zu gewinnen.“

Thorben Stahmer geht mit der Leistung seiner Mannschaft härter ins Gericht. „Wir konnten zwar gut mithalten, sind aber weit unter unseren Möglichkeiten geblieben. Zudem hat uns zum Ende hin wieder einmal der letzte Wille gefehlt“, sagt Oststeinbeks Libero, der nach der Partie gemeinsam mit den Mannschaftskollegen und der anwesenden Oststeinbeker Damenmannschaft in seinen 26. Geburtstag hinein feierte.

Nur wenige Zuschauer besuchen die Walter-Ruckert-Halle

Seiner Meinung nach sei in allen Bereichen noch viel Luft nach oben. „In der Blockarbeit haben wir dem Gegner zu viele Lücken angeboten, in der Annahme phasenweise zu unkonzentriert agiert“, sagt Stahmer. „Und wenn einer von Martin Stromeckis kraftvollen Sprungaufschlägen Mal im Netz landet, ist das kein Problem. Wenn wir aber mit Flatterangaben kläglich versagen, ist das mehr als ärgerlich.“ Zum Saisonstart verloren sich nur wenige Zuschauer auf den Rängen der Walter-Ruckert-Halle – dabei wurde unterhaltsamer Sport auf hohem Niveau geboten.

„Eine entsprechende Stimmung und Atmosphäre hätte uns gegen Berlin vielleicht zum Sieg verholfen“, sagt Domroese und beruhigt. „Die Zuschauer werden von alleine kommen, sobald wir Erfolg haben. Der erste Impuls muss immer von der Mannschaft kommen.“ In den kommenden zwei Wochen warten schwere Aufgaben auf die Stormarner. Am Sonnabend, 16. Dezember, reisen die „Pirates“ zur TSGL Schöneiche, dem Dritten der vergangenen Saison. In der Woche darauf (3. Oktober) erwarten sie Zweitliga-Absteiger KMTV Eagles aus Kiel am Meessen.

Lange offenbart das neue Oststeinbeker Selbstbewusstein. Er sagt: „Wir denken nur von Spiel zu Spiel, werden aber sicher nicht in der Rolle des Punktelieferanten gegen Schöneiche und die Eagles antreten.“