Bad Oldesloe. Die 15 Jahre alte Leichtathletin vom VfL Oldesloe setzt sich in Lübeck im Blockwettkampf Sprint/Sprung der Altersklasse W15 durch.

Bei der Siegerehrung gab sich Sabrina Schröder mega-cool. „Ich glaube, bei ihr ist noch gar noch so richtig angekommen, was sie da geschafft hat“, sagte Trainer Willi Studt. Die 15 Jahre alte Leichtathletin vom VfL Oldesloe ist Deutsche Meisterin im Blockwettkampf Sprint/Sprung.

Bei den Titelkämpfen der Altersklasse W15 im Lübecker Stadion Buniamshof setzte sich Sabrina mit neuer persönlicher Bestleistung von 2814 Punkten deutlich vor ihrer Dauerrivalin Stella Holpert (LG Flensburg, 2750) und der drittplatzierten Emily Haupt (LAC Quelle Fürth, 2749) durch.

Obwohl Studt um die Qualitäten seines Schützlings weiß, war der Titel auch für ihn eine Überraschung. „Wir hatten die Hoffnung, eine Medaille zu gewinnen. Dass ihr dann aber so ein toller Wettkampf gelingt und sie sogar deutsche Meisterin wird, damit habe ich nicht gerechnet“, sagte der 55-Jährige.

Doch Sabrina startete gleich mit starken 41,42 Meter im Speerwurf und einer persönlichen Bestzeit von 12,64 Sekunden über 80 Meter Hürden in den Wettkampf, lag damit schon nach zwei der fünf Disziplinen in Führung. Nach 5,10 Meter im Weitsprung und 13,51 Sekunden über 100 Meter fiel sie zwar auf Rang zwei zurück, aber da ahnte Studt schon, dass es für den Titel reichen könnte, weil Sabrina die deutlich beste Hochspringerin im Feld der 29 qualifizierten Mädchen war.

Mit 1,64 Meter kam sie zwar weder an ihre im Juni bei den Landesmeisterschaften in Hamburg aufgestellte Bestleistung (1,70 Meter) noch an die 1,68 Meter heran, mit denen sie Anfang August bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Köln den fünften Platz belegt hatte – doch zum Sieg reichte das allemal.

Wie geht es jetzt weiter mit Sabrina? „Wir werden versuchen, sie wie bisher vielseitig auszubilden“, sagte der Trainer. „Auch wenn sie wegen ihrer Größe eine Affinität zum Springen hat, ist sie in allen Bereichen ein großes Talent. Das wollen wir fördern und noch mindestens zwei, drei Jahre beim Mehrkampf bleiben“, so Studt. Dann müsse man sehen, wie die Entwicklung verlaufen sei und wo sie das größte Potenzial habe.

In anderthalb Wochen startet Sabrina bei einem Verbändewettkampf

Bislang hat sie in kürzester Zeit eine rasante Entwicklung genommen. Erst vor gut zwei Jahren ist Sabrina von ihrem Heimatverein TSV Zarpen, bei dem ihre Mutter Petra Kinder spielerisch an die Leichtathletik heranführt, zum VfL Oldesloe gewechselt. Seitdem ist aus einer guten Mittelstrecklerin ein wahres Multitalent geworden.

In anderthalb Wochen steht Sabrina noch ein Verbändewettkampf in der Hamburger Jahnkampfbahn bevor, bei dem sie im Speerwurf und Hochsprung startet. Dann folgt eine Pause, ehe die Vorbereitung auf die Hallensaison wieder losgeht.

Die Zehntklässlerin der Immanuel-Kant-Schule in Reinfeld trainiert viermal pro Woche, dreimal bei Willi Studt in Bad Oldesloe, einmal in Hamburg bei Sven Schroeder, dem Landestrainer für Weit- und Hochsprung. Studt: „Ich bin mal gespannt, ob sie als deutsche Meisterin nun auch die eine oder andere zusätzliche Fördermaßnahme vom Deutschen Leichtathletik-Verband bekommt.“

Studt erhofft sich von dem Titel- gewinn auch etwas mehr öffentliche Aufmerksamkeit. „Der Erfolg zeigt ja, dass bei uns offensichtlich ganz gute Arbeit geleistet wird.“ Für die Leichtathletiksparte des VfL Oldesloe ist Sa­brinas Titel übrigens der größte Erfolg überhaupt im Jugendbereich. Die Leichtathleten haben kürzlich für die Anfertigung einer Abteilungs-Chronik einmal in den Annalen gekramt. Studt: „Ein Titel bei Deutschen Meisterschaften ist uns dabei nicht untergekommen.“