Hoisdorf. Der Titelverteidiger drehte nach der Pause auf. Nah an einer Überraschung war der SV Hamberge – und peilt nun den Aufstieg an.

Kritik üben, das geht auch nach einem hohen Sieg. „Was die Mannschaft 35 Minuten lang gezeigt hat, war eine Zumutung für alle Zuschauer. Erst nach einer Stunde habe ich plötzlich Spieler entdeckt, die sich bis dahin wohl unter dem Kunstrasen versteckt hatten“, sagte Oliver Zapel, Trainer des SV Eichede. Seine Fußballer hatten gerade in der ersten Runde des Kreispokalwettbewerbs den
TuS Hoisdorf geschlagen – mit 10:2.

Der Kreisligaclub aus Hoisdorf glich zweimal aus gegen den zwei Klassen höher spielenden Schleswig-Holstein-Ligisten. Zur Pause führte der Titelverteidiger lediglich mit 3:2 und erst nachdem Zapel nach rund 60 Minuten kurz hintereinander dreimal gewechselt hatte, wurde es richtig deutlich. „Dann ging die Karussellfahrt los, weil alle miteinander zielgerichtet agiert haben. Wir haben ein richtiges Feuerwerk abgebrannt“, lobte Zapel seine Schützlinge für die letzte halbe Stunde, in der der SVE im Minutentakt traf. Eichede trifft in der nächsten Runde auf den kampflos weitergekommenen
SV Timmerhorn-Bünningstedt.

Hoisdorf will Sonntag erstmals punkten

„Eichede hatte ein sehr hohes Tempo und konnte mit jeder Einwechselung ohne Qualitätsverlust nachlegen“, sagte Hoisdorfs Trainer Yilmaz Ince. „Da konnten wir nur anfangs mithalten.“ Zweistellig verloren zu haben, sei trotz der Stärke des Gegners bitter. „Mit fünf Gegentoren wäre ich zufrieden gewesen. Die Mannschaft muss noch lernen, sich in solchen Spielen ab einem gewissen Zeitpunkt auf Schadensbegrenzung zu konzentrieren.“

Für den Aufsteiger war es die vierte Niederlage im vierten Pflichtspiel. In der Kreisliga musste Hoisdorf zu Beginn gleich gegen die Aufstiegskandidaten TSV Bargteheide (1:2), WSV Tangstedt (0:3) und VfL Oldesloe (2:7) ran. Ince: „Es ist nicht leicht, jetzt die Köpfe freizukriegen. Wir wissen, dass wir am Sonntag gegen die Möllner SV unbedingt drei Punkte holen müssen.“ Von der Qualität seiner Mannschaft, in die der Coach vor der Saison sechs A-Jugendliche integrierte, sei er aber überzeugt.

Bargfelder SV kann noch gewinnen

Sein erstes Erfolgserlebnis nach fünf Niederlagen in der Verbandsliga Süd-Ost verbuchte der Bargfelder SV – tat sich gegen den zwei Klassen tiefer in der Kreisklasse A spielenden SV Hamberge aber reichlich schwer. Mit drei Toren sorgte Sebastian Haupt praktisch im Alleingang für den 3:2-Sieg. Hamberges Trainer Matthias Beeck war trotz der Niederlage zufrieden: „Ich habe durchgewechselt und auf sieben Stammspieler verzichtet. Dafür war das sehr ordentlich. Beim Stand von 2:2 waren wir dem dritten Tor näher, haben dann aber leider durch einen individuellen Fehler verloren.“

In der Sommerpause hatte Beeck nach dem Abstieg aus der Kreisliga zum wiederholten Male seinen Rücktritt angeboten. „Verein und Mannschaft haben das aber vom Tisch gewischt. Wir haben beschlossen, den Abstieg gemeinsam zu korrigieren“, sagte er. Die Mannschaft blieb zusammen und wurde durch einige Neuzugänge noch verstärkt. Das Ziel sei der sofortige Wiederaufstieg, so Beeck. Nach drei Spieltagen steht der SVH mit neun Punkten bereits an der Spitze.

Großensee/Brunsbek schlägt Türkspor

Beeck erwartet ein spannendes Aufstiegsrennen bis zum Saisonende zwischen mehreren Teams. Als einen Konkurrenten sieht er neben der SG Union/Grabau auch die SG Großensee/Brunsbek an. Die Mannschaft von Trainer Carsten Holst startete mit zwei Siegen in die Liga und gewann auch ihr Kreispokalspiel gegen den SV Türkspor Bad Oldesloe, trotz 0:1-Rückstand. „Wir brauchen noch einige Wochen“, sagte Holst. Der Kader sei aber breiter aufgestellt als in der Abstiegssaison und die Stimmung wesentlich besser.

Einen Platz unter den Top fünf in der A-Klasse will der SV Türkspor erreichen. Neuer Chefcoach ist Walter Thielenhaus, der derzeit noch im Urlaub weilt. Die ersten drei Punktspiele verlegte der SV Türkspor. Der Vorsitzende Jan Helling sagte: „Wir fangen meistens etwas später an, um mehr Zeit für die Vorbereitung zu haben. Die Gegner waren mit den Verlegungen einverstanden.“ Mittelfristig will der Club zurück in die Kreisliga.

Durch zwei späte Treffer setzte sich JuS Fischbek im A-Klassen-Duell gegen den SV Meddewade durch. Keine Blöße gab sich der VfL Rethwisch (ebenfalls A-Klasse) beim 7:0 gegen B-Klassen-Club Witzhaver SV.

Heute sechs weitere Erstrundenspiele

Den Regenfällen zum Opfer fielen die Begegnungen VfR Todendorf – SC Elmenhorst (neuer Termin heute, alle Spiele siehe rechts unten), sowie FSG Südstormarn – VfL Tremsbüttel und SV Siek – SV Hammoor (beide 1. September). Neben dem Nachholspiel in Todendorf werden heute fünf weitere Erstrundenpartien ausgetragen. Topspiel ist das Verbandsligaduell zwischen dem SSC Hagen Ahrensburg und dem SSV Pölitz.