Ahrensburg. Am ersten Spieltag der Süd-Ost-Staffel feiert der Aufsteiger einen Derbysieg beim SSC Hagen. Auch der SV Eichede II gewinnt Kreisduell.

Aus Stormarner Sicht war es ein durchwachsener Auftakt in die Verbandsliga Süd-Ost. Zwei Fußballteams aus dem Kreis durften sich über einen Derbysieg freuen, vier Clubs dagegen starteten mit einer Niederlage. Ist es für jene Teams Fluch oder Segen, dass auch diese Saison wieder mit zwei Englischen Wochen beginnt? Einerseits können schwache Leistungen besonders schnell ausgebügelt und vergessen gemacht werden. Andererseits kann ein Team, das noch nach seiner Form sucht, nach nur zwei Wochen im schlimmsten Fall mit vier Niederlagen am Tabellenende stehen.

Über die hohe Belastung jedenfalls stöhnt jeder Verein, auch wenn sich die Trainer inzwischen mit dem Spielplan abgefunden haben. Hagelte es in den vergangenen Jahren noch Kritik an dem eng gedrängten Auftaktprogramm, lautet der Tenor mittlerweile: „Man kann es nicht ändern und muss sich damit arrangieren.“ Und zumindest der gemeine Fan freut sich, für die quälende Sommerpause entschädigt zu werden. Der SSV Pölitz und der SV Eichede II haben am morgigen Mittwoch allerdings frei, da der Gegner um Spielverlegung bat.

Reinfelds Jan Brügmann trifft und fliegt

Der SV Preußen Reinfeld muss am Mittwoch gegen RW Moisling auf seinen ersten Matchwinner der Saison verzichten. Jan Brügmann, der gegen den SSC Hagen Ahrensburg für den umjubelten Auswärtssieg sorgte, sah in der hektischen Schlussphase die Gelb-Rote Karte und muss somit eine Sperre absitzen. Während sich der 23-Jährige nach dem Abpfiff also ambivalenten Gefühlen ausgesetzt war, feierten seine Teamkollegen ausgelassen ihren Traumstart. „Wir wussten vorher nicht, wo wir stehen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns den Sieg erkämpft“, sagte Trainer Ronny Tetzlaff. „Das war der Lohn für die fünfwöchige Vorbereitung, die für manchen Spieler ein Graus war.“

Besonders schön war es nicht anzusehen, was der Aufsteiger auf dem ungewohnten Kunstrasen zeigte – aber effektiv. Immer wieder war ein Reinfelder Bein dazwischen. Allerdings mangelte es den Ahrensburgern auch an Ideen im Spielaufbau. „Wir haben uns schlecht in den Räumen bewegt und zu wenig über außen gespielt“, sagte Trainer Michael Schmal.

Bargfeld trotz 1:2 in Eichede zufrieden

Das erste Verbandsliga-Spiel überhaupt in der Vereinsgeschichte des Bargfelder SV ging 1:2 beim Vorjahresdritten SV Eichede II verloren. Vor 250 Zuschauern im Eicheder Ernst-Wagener-Stadion, darunter rund 100 Fans aus Bargfeld, ging der Aufsteiger sogar früh in Führung, brachte sich aber noch vor der Pause durch zwei individuelle Fehler um den Lohn. „Wir sind mit der Leistung zufrieden. Ein 1:2 gegen Eichede ist nicht das schlechteste. Wir wollten hinten dichtmachen, das hat bis auf die beiden Fehler gut geklappt“, sagte Bargfelds Co-Trainer Torben Knuth. In der Schlussminute ließ sich Victor Janelt zu einer Schiedsrichterbeleidigung hinreißen und sah die Rote Karte. Knuth: „Wir können ihm das verzeihen, denn er weiß selbst, was er da verbockt hat. Hinterher war er sehr geknickt.“ Mittwoch erwartet Bargfeld im ersten Heimspiel gleich den Tabellenführer: Absteiger FC Dornbreite Lübeck kommt an den Waldweg.

Auch Eichedes Trainer Marcel Müller lobte die Bargfelder für ihren taktisch disziplinierten Auftritt und zog den Schluss, „dass wir gegen kompakte Abwehrreihen zielgerichteter agieren müssen.“ Zwischen den Pfosten gab Neuzugang Alvaro Magel sein Debüt. Beim frühen Gegentor war der 18-Jährige machtlos, in der Folge selten gefordert.

Spielpraxis sammelten auch die tags zuvor nicht für die erste Mannschaft zum Einsatz gekommenen Vincent Janelt, Marc Oldag, David Iwuoha und Hamed Mokhlis.

Pölitz verpasst Remis gegen Lübeck II

Ähnlich wie in Bargfeld konnte sich auch der SSV Pölitz mit einer knappen 1:2-Niederlage anfreunden. „Ich bin mehr als stolz. Besser hätten wir kaum spielen können“, sagte Trainer Sascha Vogt nach dem Spiel gegen den VfB Lübeck II. „Wir haben ein tolles Spiel gemacht und Lübeck über fast die gesamte Dauer vor Probleme gestellt.“ Dennoch haderte Vogt mit der entscheidenden Szene in der 63. Minute. „Das war eine Phase, in der ich das Gefühl hatte, dass bei Lübeck nicht mehr so viel geht. Ausgerechnet dann spielen wir einen schlechten Freistoß und kassieren das 1:2. Wenn wir ein bisschen cleverer sind, geht das Spiel vielleicht tatsächlich 1:1 aus.“

Weil der TSV Schlutup um Spielverlegung bat, hat der SSV am Mittwoch frei und am kommenden Wochenende erneut ein Heimspiel. Dann kommt es erstmals zum Duell „L“ gegen „N“: Die Sportvereinigung aus Pönitz ist Sonntag zu Gast in Pölitz.

Tremsbüttel chancenlos an der Ostsee

Die einzige deutliche Pleite aller Stormarner Verbandsligisten kassierte der VfL Tremsbüttel. Allerdings bekam es die Mannschaft von Trainer Carsten Holzmüller auch mit einem der Topfavoriten zu tun. Dem NTSV Strand 08 reichten dabei 20 Minuten in der ersten Halbzeit, um vier Tore zu erzielen und seine Ambitionen eindrucksvoll zu untermauern. Holzmüller sagte: „Strand hat stark gespielt und wird in der Tabelle weit oben landen. In der Halbzeitpause haben wir uns vorgenommen, uns nicht abschlachten zu lassen. Der Gegner hat dann auch das Tempo etwas gedrosselt.“

Für den Tremsbütteler Lichtblick sorgte Neuzugang Lennard Ann, der noch im ersten Durchgang nach einer Ecke per Kopf den 1:4-Endstand markierte.