Steinburg. Ian Presccot Claus machte mit zwei Toren den Unterschied gegen seinen Ex-Verein. Nun wartet der nächste Schleswig-Holstein-Ligist.

Als sei nichts gewesen, saß Ian Prescott Claus wenige Minuten nach dem Spiel auf einer der vielen Zuschauerbänke im Burger Waldstadion und klönte mit einem früheren Weggefährten. Anderthalb Jahre spielte der Stürmer Fußball für TuRa Meldorf und ist dort immer noch beliebt. Daran hat auch sein erster Auftritt an alter Wirkungsstätte mit dem SV Eichede nichts geändert. Mit zwei Toren schoss der 22-Jährige die Stormarner im Alleingang zum 2:0 (1:0)-Erfolg und den SVE damit erstmals seit fünf Jahren ins Viertelfinale des Landespokalwettbewerbs.

„Es war ein schönes Wiedersehen“, sagte Claus, wohlwissend, dass es für ihn ein bisschen schöner war als für die unterlegenen Meldorfer. Mit neuer, einem Irokesenschnitt nachempfundenen Frisur präsentierte sich der schnelle Angreifer – aber mit alter Schnelligkeit und Torgefährlichkeit. Claus erzielte nicht nur alle zwei Tore, er besaß auch sämtliche vier Großchancen der Gäste und machte in einem über weite Strecken langweiligen ersten Pflichtspiel der Saison den Unterschied. Und trotzdem nahm er auch Rücksicht, jubelte weder nach dem 1:0 in der 11. Minute nach starker Vorarbeit von Arnold Lechler, noch nach dem entscheidenden Kontertor in der Nachspielzeit. „Ich habe hier eine gute Zeit gehabt. Da gehört es sich nicht, zu jubeln“, sagte Claus.

Ulaga und Mokhlis fehlten verletzt

Dass sie keinen Leckerbissen zu sehen bekamen, durfte die 169 zahlenden Zuschauer kaum überraschen. Es war für die Mannschaften und Trainer ein Spiel zur Unzeit, erst zwei Wochen nach dem Trainingsbeginn. Weder taktisch noch personell ist der SVE so aufgestellt, wie er es am 1. August beim Punktspielstart gegen den PSV Neumünster sein will.

Den Steinburgern standen die verletzten Dominic Ulaga und Hamed Mokhlis nur als Video-Personal zur Verfügung. Beide werden erst in zwei bis drei Wochen zurückerwartet. „Die größte Krankheit ist aber im Moment die Urlauber-Krankheit“, sagte Trainer Oliver Zapel. Marco Schubring, Jonathan Marschner sowie die Neuzugänge Leonardo Evora und Michael Löw sind auf Reisen. Er habe dafür Verständnis, sagte der Coach, dennoch störe es ihn, dadurch improvisieren zu müssen.

Mit der Leistung seiner Elf zeigte sich Zapel zufrieden, „abgesehen von drei kürzeren Phasen.“ Dreimal besaß Meldorf nach Claus’ Führungstor die Chance zum Ausgleich, doch entweder rettete der neue Kapitän Nico Fischer in höchster Not knapp vor der Linie (35. Minute) oder Torwart Fynn Berndt mit guten Reflexen (66., 90.).

Vor fünf Jahren schied der SVE vor mehr als 1000 Zuschauern gegen VfB Lübeck aus

Auch für die eingesetzten Neuzugänge hatte Zapel Lob übrig: „Sie haben auch konditionell schon mitgehalten. Bei einigen hat man das Gefühl, sie seien schon länger als zwei Wochen dabei. Wir haben einen guten Teamgeist“, sagte der Trainer. Mit David Iwuoha, der als Rechtsverteidiger auflief, und Mittelfeldspieler Johann Buttler standen zwei Neuzugänge in der Startelf. In der Schlussphase kam noch Dieter Forkert.

Bereits am kommenden Sonnabend (15 Uhr, Klausdorfer Straße) ist Eichede im Viertelfinale abermals als Favorit beim Ligakonkurrenten TSV Altenholz zu Gast. Die Chancen stehen also gut, wie vor fünf Jahren ins Halbfinale vorzustoßen. Damals schied der SVE vor mehr als 1000 Zuschauern im Ernst-Wagener-Stadion erst gegen den VfB Lübeck aus (1:2).

Ein Testspiel am Sonntagnachmittag gegen den SC Condor (Oberliga Hamburg) verloren die Eicheder mit 0:2 (0:1).

SV Eichede: Berndt – Monteiro, Krajinovic, Fischer, Iwuoha – G. Schubring – Janelt (76. Oldag), Buttler (85. Forkert) – Maltzahn – Claus, Lechler.