Elmenhorst. Adelbert Fritz lenkt in den kommenden Jahren die Geschicke des KSV. Vorgänger Frank Mallner tritt aus gesundheitlichen Gründen ab.

Führungswechsel beim Kreissportverband Stormarn (KSV): Adelbert Fritz ist auf dem 45. Verbandstag einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. „Es liegt mir am Herzen, den KSV in den kommenden vier Jahren gerade für kleine und mittelgroße Vereine bei Fragen oder Problemen als Anlaufstelle Nummer eins zu etablieren“, sagte Fritz.

Der 65 Jahre alte ehemalige Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Stormarn löst Frank Mallner ab, der zuvor angekündigt hatte, vorzeitig aus dem KSV-Vorstand auszuscheiden. „Bedingt durch die berufliche Belastung bin ich vor rund fünf Jahren an Depressionen erkrankt und seit Ende vergangenen Jahres krankgeschrieben“, sagte der 46-Jährige. „Deshalb war und bin ich leider nicht mehr in der Lage, mich für den KSV voll einzubringen.“

„Sport ist ein probates Mittel, um Depressionen zu heilen, also werde ich mich nur noch auf die Dinge konzentrieren, die mir Spaß bereiten“, sagte Mallner, „dabei steht die Familie natürlich an erster Stelle.“

Jörn Schädel wird als als stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister bestätigt

Fritz dankte seinem ehemaligen Weggefährten. „Frank ist ein Sportler durch und durch und hat in den vergangenen Jahren einen super Job gemacht“, sagte der neue Verbandsvorsitzende. „Über seinen gesundheitlichen Zustand waren wir allerdings nur im engsten Vorstandskreis informiert. Ich bin sehr froh, dass Frank nun selbst den Weg an die Öffentlichkeit gewählt hat.“

Neben der Wahl des Vorsitzenden standen in Elmenhorst noch weitere Abstimmungen auf der Tagesordnung. Bestätigt in seinen Ämtern als stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister erhielt Jörn Schädel in Abwesenheit das einstimmige Votum der stimmberechtigten Delegierten aus Vereinen (37 von 169 waren anwesend), Fachverbänden, der Ehrenmitglieder sowie des Vorstandes.

Neu in den KSV-Vorstand gewählt wurde der 58 Jahre alte Joachim Lehmann, Vorsitzender des TSV Glinde, und Lars-Erik Masuhr, 41, von der Tischtennis-Abteilung des SV Preußen Reinfeld. „Als Vertreter eines größeren Stormarner Vereins möchte ich meine Erfahrung und mein Know-how einbringen“, sagte Lehmann.

Das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden Joachim Trumpf steht erst in zwei Jahren zur Wahl an. Verabschiedet wurden die Vorstandsmitglieder Ina Gerber, Wolf-Dieter Hein, Oliver Ruddigkeit und Alfred Schmücker. Mit ihm endet eine Ära. 30 Jahre war er Mitglied des KSV-Vorstands und bis heute dessen Seniorenbeauftragter.

„Keine Sorge, meinen Senioren bleibe ich treu, nur eben nicht mehr als Mitglied des Vorstandes“, sagt der 77 Jahre alte Tangstedter. „Es ist ja nicht meine Art, von heute auf morgen aufzuhören.“ Gefragt nach Erlebnissen, die ihn während seiner Amtszeit besonders geprägt haben, nennt Schmücker die Arbeit mit Heimkindern und sozial schwachen Jugendlichen und die gemeinsamen Ausfahrten in ein Jugendheim auf der Insel Sylt Ende der 1970er-Jahre.

Mit dem Abschied von Alfred Schmücker geht eine Ära zu Ende

Darüber hinaus bleibt der Jugendaustausch mit Israel Mitte der 1980er-Jahre für ihn ebenso unvergesslich wie die Vorstandsarbeit unter Henner Berg und Jochen Schütte. „Die Art und Weise, wie beide in Folge den KSV geführt haben, war einfach vorbildlich“, sagte Schmücker.

Der 77-Jährige kritisiert die zunehmende Schwierigkeit der Vereine, Mitglieder zu finden, die Verantwortung übernehmen wollen, lobt aber die positive Entwicklung der Unterstützung des Sports durch Politik und Wirtschaft.

Einzuspringen wenn sie gebraucht werden, war für Helga Hahn-Roß und Katja Witsche Ehrensache. Hahn-Roß, zweite Vorsitzende des TSV Glinde, übernahm für die kommenden vier Jahre die Aufgabe der Kassenprüferin, Witsche vom SV Siek betreut innerhalb des KSV fortan das Projekt Frauen. „Über die Projektarbeit Ehrenamtler zu gewinnen, die später in die Vorstandsarbeit wechseln, könnte für die Zukunft der richtige Weg sein“, sagte Fritz.

Die Reduzierung des Vorstandes auf fünf Personen hält der Reinfelder für die richtige Entscheidung. Er sagt: „Die Entscheidungswege sind kürzer, dadurch ist die Arbeit effizienter.“ Als wichtigste Komponente einer soliden und nachhaltigen Vorstandsarbeit sieht der Reinfelder die für die kommenden Jahre gesicherte finanzielle Unterstützung durch den Kreis und die Sparkasse Holstein. Fritz: „Nur so können wir Projekte mittelfristig planen und uns den Herausforderungen der Zukunft stellen.“