Tremsbüttel. Nach dem Derbysieg stehen die Fußballer des VfL vor dem Klassenerhalt. Pölitz feiert Schützenfest, Trittau verspielt 2:0-Führung.

Ein Torwart, ein Wort: Tim Schröder, Keeper des VfL Tremsbüttel, hatte in der Woche vor dem Spiel gegen den SSC Hagen im Training angekündigt, den nächsten Elfmeter zu schießen. Zuletzt hatte der nominelle Schütze Jascha Fahrenkrog einen Strafstoß vergeben. Und gleich im Spiel gegen die Fußballer aus Ahrensburg war es soweit. In der
67. Minute beim Stand von 1:0 kam Schröder nach vorne, legte sich den Ball auf dem Punkt zurecht – und verwandelte souverän zum 2:0 ins linke Eck. In der Verbandsliga Süd-Ost steht der VfL Tremsbüttel nach dem Derbysieg – Endergebnis 2:1 – dicht vor dem Klassenerhalt.

„Es war ein überraschend gutes Spiel“, sagte Trainer Carsten Holzmüller. „Ich hatte mit mehr Stückwerk gerechnet.“ Erst nach dem Anschlusstreffer der Gäste sei etwas Hektik aufgekommen, „aber wir haben defensiv wirklich gut gestanden. In der Innenverteidigung hat Ralf Ziemann keinen Zweikampf verloren.“

Tremsbüttel rechnet mit dem Worst Case – Hagen durch Pleitenserie verunsichert

Bevor Torwart Schröder traf, hatte der immer noch angeschlagene Maximilian Lampel die Hausherren in Führung gebracht – in seinem letzten Saisonspiel. Der Mittelfeldspieler verbringt die nächsten Wochen beruflich in Katar. Im Sommer weilt er bei der Frauen-Weltmeisterschaft in Kanada und wird dadurch große Teile der Vorbereitung verpassen. Pünktlich zum Start der neuen Spielzeit ist Lampel aber wieder zurück – und darf wohl weiterhin sechstklassig spielen. „Das war ein Riesenschritt“ jubelte Holzmüller, der wieder auf den wegen eines Außenbandrisses wochenlang ausgefallenen Sebastian Kohn zurückgreifen konnte. „Wir gehen aber weiter von der schlimmsten Situation aus, schließlich könnte auch der Tabellen-14. absteigen.“ Auf den 14. TSV Travemünde beträgt Tremsbüttels Vorsprung fünf Zähler.

Ist demnach auch der SSC Hagen Ahrensburg, der nur einen Punkt mehr auf dem Konto hat als Tremsbüttel, noch nicht endgültig gerettet? Die Schlossstädter machen die schwierigste Saisonphase durch, haben jetzt fünfmal in Folge verloren. Trainer Michael Schmal sagte: „Ich schaue weniger auf den Punktestand, sondern darauf, dass wir wieder in die Spur kommen.“ Er spüre eine durch die Negativserie bedingte Verunsicherung bei seiner Mannschaft. „Viele trauen sich nicht einmal mehr, entschlossen auf das Tor zu schießen. Aber den Kampf haben wir angenommen“, so Schmal. „Wir müssen jetzt diese Blockade lösen.“ Für Hagen folgen nun Derbys beim SV Eichede II und gegen den TSV Trittau. Immerhin: Sollten am letzten Spieltag tatsächlich noch Punkte zum Klassenerhalt fehlen, wartet mit Schlusslicht TuS Lübeck eine dankbare Aufgabe.

SSV Pölitz will nach Schützenfest Klassenerhalt vorzeitig perfekt machen

Jene Lübecker kassierten an diesem Spieltag eine 0:7-Klatsche – beim SSV Pölitz. Damit holte der Aufsteiger aus den letzten beiden Spielen gegen die beiden Absteiger TSV Malente und TuS Lübeck die fest einkalkulierten sechs Punkte, liegt nun drei Zähler vor Travemünde und vier Punkte vor Trittau. „Wir sind voll zufrieden und voll im Soll. Das Beste wäre natürlich, den Klassenerhalt schon vor dem letzten Spieltag sicher zu haben“, so Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich.

Anders als beim 4:3 gegen Malente, wo Pölitz stark verunsichert auftrat, überzeugte der SSV mit einer abgeklärten Vorstellung. „Für die Zuschauer mag das teilweise wie Sommerfußball ausgesehen haben, aber jeder Spieler hat sich diszipliniert an seine Aufgaben gehalten“, sagte Ehrlich. Der frühe Treffer durch Zakaria Salhi beruhigte die Gemüter. Im zweiten Durchgang hätten die Stormarner, die kommenden Sonntag beim direkten Konkurrenten aus Travemünde gastieren, das Ergebnis noch deutlicher gestalten können.

Trittau verspielt ohne Patrick Rösler und Marcel Bannenberg eine 2:0-Führung

Der TSV Trittau verpasste beim 2:2 gegen den TSV Schlutup wie schon so oft einen Befreiungsschlag gegen einen solchen direkten Konkurrenten im Tabellenkeller. Dabei führte die Mannschaft von Coach Matthias Räck zur Pause schon mit 2:0. Felix Stirl und Daniel Lantz vergaben zudem beste Möglichkeiten. Mit Patrick Rösler (privat verhindert) fehlte in vorderster Front der beste Torschütze und mit Marcel Bannenberg (Knöchelverletzung) der vielleicht stärkste Trittauer der vergangenen Wochen.

„In der zweiten Halbzeit haben wir die Zweikämpfe nicht mehr so gut geführt“, sagte Räck. Die Folge: Ein Schlutuper Doppelschlag und Grabes-Stimmung beim TSV nach dem Abpfiff. Der Abstieg wird immer wahrscheinlicher. „Wir brauchen jetzt Siege. Alles andere zählt nicht mehr“, so Räck.