Ahrensburg . Im Derby feierte Tremsbüttel seinen ersten Sieg seit viereinhalb Monaten. Es ist die nächste Wendung im packenden Abstiegskampf.

Mehr und mehr verspricht die Saison in der Verbandsliga Süd-Ost ein dramatisches Finale um den Klassenerhalt. Zwischen Rang zwölf und Platz 15, der den Sturz in die Kreisliga bedeutet, liegen nur vier Punkte. Und drohte lange der Aufsteiger SSV Pölitz tief in den Keller zu rutschen, sah nach der Winterpause plötzlich der kriselnde VfL Tremsbüttel trotz Punktevorsprungs wie Stormarns Abstiegskandidat Nummer eins aus. Der TSV Trittau befand sich derweil auf dem sicheren Weg gen Mittelfeld der Tabelle. Doch der März hielt zahlreiche Wendungen bereit. Zwei Derbyniederlage hintereinander haben für die Trittauer nun alles verändert – und Tremsbüttel kann doch noch gewinnen.

Jascha Fahrenkrog erlöst Tremsbüttel nach viereinhalb Monaten ohne Punkt

„Alle sind völlig gelöst“, jubelte Carsten Holzmüller. Der Trainer der Tremsbütteler hatte zuletzt sieben Niederlagen in Folge ansehen und ganze viereinhalb Monate auf einen Punktgewinn warten müssen. Nun erlöste Jascha Fahrenkrog mit einem Schuss aus der Distanz den VfL, der seinen steilen Absturz damit stoppte und Trittau von Platz zwölf verdrängte. „Die Jungs haben sich das verdient“, so Holzmüller. Jeder habe nun gemerkt, wie ernst die Situation sei. „Ich weise seit Wochen darauf hin, aber bisher haben viele einfach zu sehr mit sich gehadert, anstatt sich auf die Aufgaben zu konzentrieren.“ Aus der Sicht eines neutralen Zuschauers sei ein Unentschieden allerdings das gerechte Ergebnis gewesen, so Holzmüller, auch wenn er nie das Gefühl gehabt habe, seine Mannschaft könne das Spiel noch aus der Hand geben.

Das sah Trittaus Trainer Matthias Räck naturgemäß anders: „In der zweiten Halbzeit waren wir eindeutig besser, es war ein Spiel auf ein Tor. Zudem hätten wir zwei Elfmeter bekommen müssen. Wir hätten den Sieg verdient gehabt.“ Räck verteilte aber auch ein Lob an den Gegner: „Tremsbüttel war von Beginn an engagierter, hat gleich gezeigt, dass man im Abstiegskampf auch mal dazwischengehen muss.“

Trittau lässt Härte vermissen – und setzt auf Kunstrasen auf spielerisches Können

Räck forderte seine Mannschaft dazu auf, „endlich aufzuwachen. Es geht nicht mehr mit Schönspielerei. Wenn sich da nicht etwas ändert, dann...“ mochte er die schlimmst mögliche Konsequenz einer andauernden Niederlagenserie nicht beim Namen nennen. Hoffnung schöpft Räck aus der Tatsache, dass der TSV, dessen Stärken eher im spielerischen Bereich liegen, seine restlichen Heimspiele allesamt auf Kunstrasen austragen wird. „Das liegt uns.“

Pölitz hofft nach Niederlage fürOstermontag auf Rückkehrer

Der SSV Pölitz blieb durch ein 1:3 gegen den Oldenburger SV zwar auf einem Abstiegsplatz, schöpfte aus der ordentlichen Leistung gegen den neuen Tabellenführer aber Mut. „Die Mannschaft kann das gut einordnen. Wir sind nicht sehr enttäuscht“, sagte Pressesprecher Jens-Peter Ehrlich. Pech hatten die Stormarner beim richtungsweisenden Gegentor. Dem 1:2 war eine Abseitsstellung vorausgegangen, wie auch die Oldenburger später zugaben.

Zwei Zähler fehlen Pölitz auf den TSV Trittau, dafür hat der Aufsteiger noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Am Ostermontag gastiert das Team von Trainer Sascha Vogt beim SSV Güster und hofft bis dahin auf die Rückkehr von Nils Rodewald (Oberschenkelzerrung), Jan-Henrik Schmidt (Knieprellung) und Hannes Lampe, der am heutigen Dienstag wieder ins Training einsteigen soll.

Nikita Bojarinow schießt SV Eichede II zum Auswärtssieg beim Tabellenführer

Auch die Zweitvertretung des SV Eichede hat ein Spiel nachzuholen. Bereits am Gründonnerstag empfängt der Tabellendritte den Breitenfelder SV – und dürfte dabei vor Selbstvertrauen strotzen. Mit einem 2:0-Auswärtssieg stürzte die Mannschaft von Trainer Marcel Müller GW Siebenbäumen vom ersten Tabellenplatz. Matchwinner war Nikita Bojarinow, der beide Treffer erzielte. „Wir hatten uns vorgenommen, das Maximum mitzunehmen“, sagte Müller. Seine Mannschaft habe bei schwierigen Platzverhältnissen spielerisch besser agiert als die Gastgeber.

Der SSC Hagen Ahrensburg hat einEffektivitäts-Problem

Seit nunmehr drei Spielen wartet der SSC Hagen Ahrensburg auf einen Sieg.Rang fünf, das erklärte Saisonziel der Schlossstädter, liegt nun schon fünf Zähler entfernt. „Wir verlieren den Platz aber nicht aus dem Auge“, sagte Trainer Michael Schmal, der die 1:2-Niederlage beim SSV Güster ähnlich begründete wie die Misserfolge zuvor: „Wir haben uns diverse Chancen herausgespielt, befinden uns aber in einer Phase, in der es im Abschluss mangelt.“ Christopher Herklotz traf die Latte, Dennis Kubista den Pfosten. Statt sich in der Schlussphase mit einem Punkt zufrieden zu geben, begegnete Hagen dem Gegner mit offenem Visier – und kassierte in der Nachspielzeit das 1:2.