Reinbek. Fünfte Variante für eine barrierefreien Bushaltestelle im Zentrum wird diskutiert. Entscheidung fällt nicht vor Herbst 2023.

Ein barrierefreier Umbau der Bushaltestelle „Landhausplatz“ steht schon seit 2013 auf der Agenda von Verwaltung und Politik in Reinbek. Statistiken wurden erarbeitet, Verkehrssituationen auf den Prüfstand gestellt. Nachdem im Januar in einem Fachworkshop vier mögliche Varianten diskutiert wurden, darunter eine veränderte Linienführung mit Bushalt „An der Wildkoppel“, stand das Thema nun auf der Tagesordnung des Bau- und Planungsausschusses.

Dort wurde auch die Interessengemeinschaft Bushaltestelle Landhausplatz (IGBL) gehört. Sie wehrt sich entschieden gegen einen Ausbau des Bushalts an der Wildkoppel. „Wir wurden bislang nicht in die Planungen mit einbezogen“, beklagt Michael Gadow von der IGBL, die eine weitere Variante in die politische Diskussion brachte: zwei Bushaltestellen, eine an der Bergstraße und eine an der Bahnhofstraße. Dieses Modell hatte die Initiative bereits vor Jahren den Fraktionen vorgestellt, ohne dass sie berücksichtigt worden war."

Öffentlicher Personennahverkehr soll gestärkt werden

Die IGBL sieht den Vorteil in einer Verringerung der Verkehrsgefährdung und einer besseren Begehbarkeit als in der Wildkoppel. Dort seien nicht nur lange Wege zurückzulegen, auch die nötige Querung der Kopfsteinpflasterstraße Schmiedesberg sei beispielsweise für Menschen mit Rollatoren schwierig. Parkplätze könnten erhalten bleiben, was dazu beitrage, die Innenstadt attraktiv zu halten. Laut IGBL würde der Öffentliche Personennahverkehr dadurch beschleunigt, auch könnte ein ortsprägender Baum erhalten bleiben.

Der Verkehrsnetzplaner der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), Nils Dahmen, erläutere, dass auch das Fahrplankonzept, das überregional ineinandergreife, Berücksichtigung finden müsse. Zudem verwies er darauf, dass der Trend zu E-Bussen gehe und dies zur Verkehrsberuhigung beitrage. Markus Linden (Die Grünen) gab in dem Zusammenhang zu bedenken, dass keine der Varianten den Fahrradverkehr berücksichtige. Die zugrunde liegenden Kostenansätze beruhten zudem nicht auf einer abgeschlossenen Planungsphase, sondern seien eher als Kostenrahmen zu verstehen. Hinzu komme, dass die Preisentwicklung im Baugewerbe eine hohe Dynamik habe.

Fünf Varianten sollen erneut vorgestellt werden – Entscheidung erst im Herbst 2023

Die Verwaltung soll nun zusammen mit der IGBL deren Variante analog zu den vorhandenen Vorschlägen ausarbeiten, prüfen und auch die Kosten ermitteln. In einer der nächsten Sitzungen des Bauausschusses werden dann alle fünf Varianten erneut vorgestellt und diskutiert. „Ich gehe davon aus, dass wir vor Herbst nächsten Jahres zu keiner Entscheidung kommen“, sagt Volker Dahms (FDP), stellvertretender Vorsitzender des Bauausschusses.