Barsbüttel. Das Paar überweist eine vierstellige Summe in dem Glauben, der Tochter in einer Notsituation zu helfen.

Trotz vielfacher Warnungen sind WhatsApp-Betrüger erneut in Stormarn erfolgreich gewesen. Ein Paar aus Barsbüttel zahlte einen mittleren vierstelligen Eurobetrag in dem Glauben, der Tochter in einer Notsituation zu helfen. Alles begann mit einer Nachricht über den Messengerdienst von einer unbekannten Nummer, die jetzt angeblich von dem Kind genutzt wurde. Durch geschickte Kommunikation gelang es den Betrügern, die Barsbütteler zu einer Überweisung zu bringen.

Weil weitere Zahlungsaufforderungen folgten, wurde das Paar doch stutzig. Es kontaktierte die Tochter über die altbekannte Handynummer – und der Betrug flog auf. Die Kriminalpolizei in Reinbek, die in dem Fall ermittelt, erinnert daran, bei solchen Nachrichten von unbekannten Telefonnummern immer skeptisch zu sein. Angeschriebene sollten stets versuchen, ihre Angehörigen unter den bekannten Kontaktdaten zu erreichen. In keinem Fall sollte man sich auf Geldforderungen einlassen und die unbekannte Telefonnummer auch nicht in die eigenen Kontakte einspeichern.

Auch WhatsApp selbst hat eine Aufklärungskampagne gestartet

„Sollte es dennoch zu einer Überweisung gekommen sein, wenden Sie sich schnellstmöglich an Ihre Bank, um den Geldfluss zu stoppen, und erstatten Sie Strafanzeige“, sagt Polizeisprecherin Sandra Kilian. In Stormarn überwiesen in den vergangenen Monaten unter anderem eine 80 Jahre alte Oldesloerin rund 4400 Euro und eine 71 Jahre alte Barsbüttelerin 1300 Euro. In Glinde zahlten ein 67-Jähriger und eine 64-Jährige ebenfalls vierstellige Beträge.

Auch WhatsApp selbst ruft die Millionen Nutzer in Deutschland auf, sich und seine Kontakte effektiv vor Betrug zu schützen. „Dazu gehören die Aktivierung der Verifizierung in zwei Schritten, die persönliche PIN niemals weiterzugeben und der Check, ob Personen wirklich die sind, für die sie sich ausgeben“, sagt Kathryn Harnett, Policy Manager bei WhatsApp. Das Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit der Polizeilichen Kriminalprävention schon im November 2021 die Aufklärungskampagne „Kontrolle ist besser – Check deinen Chat“ gestartet.