Reinbek. Reinbeker Abgeordneter Martin Habersaat möchte Online-Unterricht erleichtern, mehr Tests und Klassenfahrten verschieben.
Eltern sollen ihre Kinder bei stark steigenden Corona-Zahlen vom Präsenzunterricht an Schulen befreien können: Das ist ein Punkt in einem Landtagsantrag der SPD, um im Kampf gegen die hochansteckende Omikron-Variante flexibler zu sein. „Wir wollen Schulen, Eltern und Kindern mehr Möglichkeiten geben“, sagt der Reinbeker Abgeordnete Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
Weitere Vorschläge: Das Umschalten vom Präsenz- auf Wechsel- und Distanzunterricht (für jüngere Jahrgänge mit Notbetreuung) wird erleichtert, indem örtliche Inzidenzen und Besonderheiten berücksichtigt werden; alle Lehrkräfte und Schüler testen sich obligatorisch an drei Tagen in der Woche und freiwillig an den anderen Tagen; an Grundschulen und Förderzentren werden die Schnelltests durch PCR-Pooltests („Lollitests“) abgelöst; keine Klassenfahrten bis Ende März.
Landesweit sind bereits Tausende Schüler und Lehrer erkrankt
Anlass für den SPD-Antrag, über den der Landtag während der Sitzung vom 26. bis 28. Januar berät, sind Tausende erkrankte Schüler und Lehrer. An den ersten beiden Tagen nach den Weihnachtsferien seien landesweit rund 1550 Schüler und knapp 80 Lehrer positiv getestet worden. Allein in Stormarn wurden am Montag und Dienstag, 18. und 19. Januar, 148 Schüler und 13 Lehrer neu registriert.
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) habe die Hürde für Wechsel- und Distanzunterricht mit einem ausschließlichen Blick auf Quarantänefälle zu hoch gehängt. „Hinzu kommt, dass mit der Quarantäne sehr unterschiedlich umgegangen wird“, sagt Martin Habersaat. „In sogenannten Gemeinschaftseinrichtungen, das sind Kitas und Schulen, kann je nach Entscheidung des Gesundheitsamts fast völlig auf Quarantäne verzichtet werden. Das verunsichert und führt zu dem Wunsch, sich selbst zu helfen.“
Grundschulen, Förderzentren und Kitas sollen „Lollitests“ bekommen
Eine große Erleichterung wünscht sich die SPD für Grundschulen und Förderzentren sowie Kitas „Andere Bundesländer arbeiten mit sogenannten Lollitests“, sagt Habersaat. „Die schlagen erstens früher an als Schnelltests, zweitens müssen sie nicht in die Nase gerammt werden.“ Als Vater zweier Kindergartenkinder wisse er, welche Schwierigkeiten die Nasentests den Familien bereiten.
Schließlich sollte den Schulen die Diskussion um Klassenfahrten erspart werden. Diese seien wichtig, sollten aber aufs Frühjahr verschoben werden.