Reinbek. Weltmusik und deutschsprachige Songs stehen auf dem Programm im November. Eines von vier Konzerten ist bereits ausverkauft.

Die Töne, die Moussa Cissokho seinen Instrumenten entlockt, sind in Deutschland selten zu hören. Auch das Aussehen seiner Kora, einer afrikanischen Harfe, wirkt fremdartig. Der aus dem Senegal stammende Musiker ist ein Meister der Kora und versteht sich wie kaum ein anderer darauf, ihr Spektrum in voller Pracht erklingen zu lassen. Zur Freude seiner Zuhörer, die wie gebannt den Melodien und den Geschichten lauschen, die Cissokho mit seinem Instrument und seiner warmen Stimme zu erzählen weiß.

JMO bietet ein unvergleichliches Hörabenteuer

Am Freitag, 12. November, steht der Musiker als Teil des Trios JMO ab 19.30 Uhr beim Akustikfest im Schloss Reinbek auf der Bühne. Gemeinsam mit dem Saxofonisten Jan Galega Brönnimann aus Kamerun und dem israelischen Perkussionisten Omri Hason gelingt es Cissokho, die Grenzen zwischen Tradition und Moderne zu überwinden. Das Publikum nimmt das Trio mit auf ein unvergleichliches Hörabenteuer, in dem Afrika, Europa und der Orient zu einem universalen Klang aus zartem Jazz, viel Worldmusic, etwas Pop, außergewöhnlichem Gesang und faszinierenden Rhythmen verschmelzen.

Moussa Cissokho ist in einem kleinen Dorf in der Tradition der Griots, afrikanischer Geschichtenerzähler und Musiker, aufgewachsen. In ihren Stücken thematisieren JMO Themen wie Sehnsucht, die Liebe zur Familie, geheimnisvolle Flüsse oder auch die Erfahrungen bei den Grenzkontrollen in Europa.

Aus Zusammentreffen der Kulturen entsteht Neues

Zum Auftritt des Trios sagt Reinbeks Kulturchefin Elke Güldenstein: „Wenn unterschiedliche Kulturen zusammenfinden und etwas völlig Neues daraus entsteht, ist das eine große Bereicherung für alle Seiten.“ Europäische Künstler hätten immer schon Anleihen außerhalb ihres Kulturkreises genommen und sich von Einflüssen anderer Kulturen inspirieren lassen. JMO stehe für diese Vielfalt, mache sie sichtbar und garantiere zugleich eine sehr gute hörbare Qualität.

„Wir versuchen, Ensembles mit internationalen Verbindungen, die kreativ etwas erschaffen, auch zu uns auf die Bühne zu holen“, sagt Güldenstein. Im Fall von JMO bedeutet das eine stimmige Symbiose, die in melodischem Reichtum und rhythmischer Eleganz kulminiert. Ein Konzert, das für die Zuhörer eine intensive Erfahrung verspricht.

Singer-Songwriter präsentiert Songs mit Tiefgang

Legte ungewöhnlichen Start trotz Pandemie hin: Florian Künstler.
Legte ungewöhnlichen Start trotz Pandemie hin: Florian Künstler. © Ben Wolf

Der Newcomer, der am Donnerstag, 11. November (19.30 Uhr), das Festival eröffnet, trägt die Berufung bereits im Namen: Der Musiker Florian Künstler erzielte ausgerechnet in Pandemiezeiten mit Singles wie „Leise“, der EP „Umwege“ oder seinen Songpoeten-Sessions Erfolge. Das Video zur Session für die Single „Wie geht’s dir eigentlich“ auf YouTube könnte sogar noch die Marke von einer Millionen Aufrufe knacken.

Florian Künstler ist ein glänzender Performer, der sein Publikum mit melodiösen Songs und Texten mit Tiefe zu begeistern weiß. Das Rüstzeug hat er sich als Straßenmusiker angeeignet und ist es gewohnt, alles für das Publikum zu geben. Mit seiner akustisch getragenen Songwriter-Musik, die von Klavierklängen begleitet wird, singt er sich in die Köpfe und Herzen seiner Zuhörer.

Fee Badenius singt Texte mit hintersinnigem Witz

Von Pop über Jazz bis Chanson: Fee Badenius und Band.
Von Pop über Jazz bis Chanson: Fee Badenius und Band. © Steffen Suuck

Fee Badenius und Band sind am Sonnabend, 13. November (19.30 Uhr), im Schloss zu Gast. Die Musiker agieren mit großer musikalischer Vielfalt und Spielfreude und rollen zugleich einen Klangteppich aus, auf dem die anschmiegsamen Stimme der Sängerin sowohl ihre Zartheit als auch Stärke entfalten kann. Die Beobachtungen, die Badenius vertont, bringt sie mit Tiefgang und zugleich hintersinnigem Witz zu Gehör und findet zu jedem Thema die passenden Worte. Die Songs changieren zwischen Chanson, Pop und Jazz.

Die Karten für das Abschlusskonzert am Sonntag, 14. November, in dem Martin Tingvall sein neues Album vorstellt, sind bereits vergriffen. Für alle Konzerte gilt laut Kulturchefin Güldenstein, „dass wir bis Ende dieses Jahres die Schachbrettbestuhlung im Saal beibehalten“. Damit dürfen sich maximal 100 Gäste auf ein exklusives Vergnügen freuen.