Wentorf. Beim Reinbek-Wentorfer Golf-Club werden große Ziele verfolgt. Jünger und moderner wollen sich die Golfer aufstellen.

So selbstverständlich wie Fußball oder Tennis soll auch das Golfen im Reinbek-Wentorfer Golf-Club (WRGC) werden, wenn es nach den Wünschen des Vereinsvorstands geht. Dafür möchte er das elitäre Image des mit 120 Jahren nun ältesten Clubs aus dem Hamburger Golfverband abstreifen. In einem ersten Schritt hatte Patrick Narr, als er vor drei Jahren als jüngster Präsident der Clubgeschichte das Amt übernahm, die fünfstellige Aufnahmegebühr ausgesetzt.

„Das war sicher für einige der älteren Mitglieder ein Schock“, sagt der 47-Jährige. Der neue Vereinsvorsitzende läutete so etwas wie einen Kulturwechsel im Club ein. „Ich möchte, dass der Spirit of the Game auch neben dem Platz im gesamten Club gilt“, unterstreicht Patrick Narr.

Modernisierung beim Reinbek-Wentorfer Golf-Club auf vielen Ebenen

Dieser Geist sei im Golf besonders wichtig, da man ohne Schiedsrichter spiele. Daher müsse jede und jeder von sich aus die Regeln achten und Rücksicht nehmen. Außerdem erziehe der Golfsport zur Demut: Man müsse viele Niederlagen einstecken, etwa wenn man den ersten Schlag verspiele und dennoch stundenlang weiterspielen muss.

Von den 650 ordentlichen Mitgliedern des traditionsreichen Reinbek-Wentorfer Golf-Clubs ist ein großer Teil mehr als 60 Jahre alt. Der Vorstand aber möchte den Club für die Zukunft aufstellen. „Am liebsten wäre es mir, wenn die Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Neubaugebiet Lange Asper einfach mal bei uns anklopfen, weil sie Lust haben, bei uns Golf zu spielen“, sagt Patrick Narr.

Der WRGC-Vorsitzende strebt ein deutliches Plus bei den Mitgliedern an

Die Zielmarke, die sich der Verein für 2026 gesetzt hat, liegt bei 750 Mitgliedern. Die zusätzlichen 100 Mitglieder möchte er am liebsten unter Familien, Kindern und den 30- bis 50-Jährigen gewinnen. „Denn die Aktiven dieses Alters sind das treibende Herz eines jeden Sportvereins“, sagt der Golfer.

Daher kooperiert der Golf-Club bereits mit den Grundschulen Wentorf und Wohltorf. Er bietet Interessierten Schnupperkurse und hat mit Sönke Brehmer einen Gastronomen gefunden, der dienstags bis sonntags ab 12 Uhr nicht nur die Clubmitglieder gern bewirtet. „Unsere Gastronomie steht ganz Wentorf offen und allen anderen, die gut essen gehen möchten“, sagt Patrick Narr.

Reinbek-Wentorfer Golf-Club will mitten in der Gesellschaft stehen

„Denn unsere Anlage liegt mitten in der Gemeinde Wentorf“, so der Vereinsvorsitzende. Das Mittendrin soll nicht allein geografisch gelten, der Club möchte dazugehören und nicht etwa über der Gesellschaft stehen. „Wir wollen einfach ein Sportverein sein“, meint der Clubpräsident. Damit die Ziele keine Zukunftsmusik bleiben müssen, will der Verein noch viel mehr machen und hat die „Vision 2026“ entwickelt.

Diese stellt der Verein am Donnerstag, 26. August, ab 19 Uhr im Rathaus (Hauptstraße 16) den Politikern des Planungs- und Umweltausschusses vor. Denn für einige Vorhaben muss auch der über dem Gelände liegende Bebauungsplan geändert werden. Die Sitzung im Rathaus ist öffentlich.

Golf-Club braucht die Zustimmung aus der Politik für Bauvorhaben

Der Reinbek-Wentorfer Golf-Club wird die Kosten dieses Bauleitplanverfahren selbst übernehmen. Wie er die Kosten finanziert, ob über Spenden, Gebühren oder einen Kredit, steht noch nicht fest.

„Wir müssen nicht nur unsere Strukturen ändern, wir müssen auch die Möglichkeit bekommen, unseren Club selbst zu verändern“, sagt Patrick Narr über den Grund dieses Vorhabens. Denn der Vorstand, den er nach seiner Wahl zum Präsidenten um sich gescharrt hat, teilt seine Vorstellung, dass der Verein mehr junge Mitglieder braucht, um auch künftig bestehen zu können. „Wir haben uns gemeinsam überlegt, welche Wünsche wir bis 2016 umsetzen möchten“, sagt der Clubpräsident.

Mehr Muskel für die Golfer im Fitnessraum

Für die Modernisierung wollen sie einige Spielbahnen ändern und Hindernisse umgestalten. Denn auch beim Golfen hat sich das Material geändert, und der Sport ist athletischer geworden.

Außerdem möchten sie ihren Sportlern ein modernes Clubzentrum bieten, in dem etwa ein Computer die Schläge der Spieler misst oder auch ein Fitnessraum eingerichtet werden kann, damit die Nachwuchssportler Muskeln aufbauen können. Wenn aber ein Sandbunker verändert oder ein Knick verlegt werden soll, muss auch der Bebauungsplan entsprechend angepasst werden.

Im Reinbek-Wentorfer Golf-Club werden auch sportliche Ambitionen gehegt

Die Vorstandsmitglieder, die alle ein einstelliges Handicap haben, haben allerdings auch sportliche Ambitionen für ihren Verein. Man wolle an die alten Zeiten der überragenden Amateurgolfer Erika und Erik Sellschop anknüpfen. „Wir wollen nicht nur Golf als Spiel, sondern vor allem auch als Sport fördern“, sagt Patrick Narr.

Gerade sind die Herren in die Regionalliga aufgestiegen. Das sportliche Ziel ist es, dass eine der Mannschaften – ob Damen oder Herren – in der 2. Bundesliga spielt. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Golfer auch entsprechend gute Trainingsbedingungen vorfinden. Dass dafür das Ambiente mit dem alten Baumbestand erhalten bleiben soll, verstehe sich von selbst.

Erwachsene zahlen jährlich 1200 Euro Gebühr

Die Jahresgebühr für Erwachsene beträgt im Club 1200 Euro mit der Möglichkeit, unbegrenzt zu spielen. Die Gebühr für Kinder kostet je nach Alter 100 bis 200 Euro im Jahr. Hinzu kommen die Ausrüstung sowie 45 Euro pro Trainingsstunde. Eine Aufnahmegebühr entfällt. Mehr Informationen und Kontakt im Internet über www.wrgc.de. Die Gastronomie (geöffnet von Dienstag bis Sonntag jeweils von 12 bis 21 Uhr) ist unter Telefon 040/720 26 10 zu erreichen.