Reinbek. Einsatz erfolgreich beendet: Die Feuerwehr Reinbek hatte sich vorgenommen, die Kameraden von 60 Nachbarwehren zu impfen.

Erfolgreicher Abschluss einer beispielhaften Impfaktion: Die Freiwillige Feuerwehr Reinbek, die seit 11. Mai, jeden Dienstagabend Ehrenamtliche aus 60 verschiedenen Wehren in ihren Räumen gegen Covid-19 geimpft hat, kann ihre Aktion einstellen.

Denn die umliegenden Wehren seien mittlerweile durchgeimpft, sagt Reinbeks Ortswehrführer Hans-Jörg Haase Außerdem lasse das Interesse durch die Ferien nach. „Unser Aufwand hat sich wirklich nur gelohnt, solange wir 50 bis 60 Impflinge pro Abend hatten.“

655 Personen konnten immunisiert werden

Der Impfstützpunkt, den die Ehrenamtlichen in Eigeninitiative in den Räumen der Feuerwehr Reinbek betrieben haben, sei ein Erfolg gewesen, sagt der Wehrführer. 655 Personen seien immunisiert worden. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Haase. „Wir haben 1120 Spritzen aufgezogen und mussten nur sechs Dosen Astrazeneca verfallen lassen. Das war wirklich eine Meisterleistung von unserem Team, die mich sehr glücklich macht.“

60 Wehren aus der Umgebung, hätten das Angebot angenommen und seien in Gruppen angereist. Haase kommt selbst aus den Gesundheitswissenschaften und bietet als Unternehmer mit seiner MDI GmbH Medizinern Praxismanagement, patientenzentrierte Dokumentation sowie onkologisches Therapiemanagement an.

Leider zu wenig Biotech/Pfizer zur Verfügung gestellt bekommen

Daher konnte die Feuerwehr auch mit einem kassenärztlich zugelassenen Programm bei der Impfung kostenlos arbeiten. Voraussetzung dafür, dass die fünf kooperierenden Arztpraxen die Impfdaten in das System eingeben konnten, damit so alles kontrollierbar bleibt. „Wir haben niemandem einen Termin oder gar den Impfstoff weggenommen“, erklärt Haase. Einziger Wermutstropfen sei gewesen, dass es anfangs nur ein bis zwei Dosen Biontech/Pfizer gab.

Insgesamt fünf Ärzte und ihr Personal haben mit der Feuerwehr zusammengearbeitet, um die Aktion reibungslos laufen zu lassen. Die Mannschaft der Reinbeker Wehr stellte dabei die Logistik und bürokratische Unterstützung der Mediziner. Im Verlauf der rund zwei monatigen Aktion erhielten die Kameraden und Kameradinnen dabei tatkräftige Unterstützung durch Mitglieder der Feuerwehren Bad Oldesloe, Ahrensburg, Bargteheide, Stapelfeld und Glinde.

Reinbeker Feuerwehrleute hatten zahlreiche Unterstützer

„Das war sehr schön zu sehen, wie die Feuerwehr-Familie zusammenhält“, sagt Haase und dankt allen Beteiligten aus den Arztpraxen, den unterstützenden Feuerwehren und Firmen für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit. Denn die Ehrenamtlichen hätten die gesamte Woche für die Aktion gearbeitet, alles für den „Kampftag“ Dienstag vorbereitet, so der Wehrchef.

Die erforderliche Ausrüstung und das Material hat seine Firma Mediaform organisiert. Das Krankenhaus St.-Adolf-Stift stellte eine Krankenliege bereit. Wenige, noch ausstehende Zweitimpfungen erhalten die Personen jetzt in den beteiligten Praxen.