Aumühle. Es sollen nicht nur viel Grün und ein Spielplatz entstehen, auch die Verkehrssituation soll sich verbessern – noch in diesem Jahr.

Viel Ärger gab es im Frühjahr um den Kahlschlag rund um den Schulwald. Nach einer Untersuchung der Forstbehörde stand fest, dass die Rodungen rund um die Fürstin-Ann-Mari-von-Bismarck-Schule teilweise unzulässig waren. Der Schulwald auf 2000 Quadratmetern hätte nicht gefällt werden dürfen. Dafür war die Gemeinde als Auftraggeberin verantwortlich. Auf den Bescheid der Bußgeldstelle wartet die Gemeinde aktuell zwar noch, berichtet Bürgermeister Knut Suhk. Ansonsten sei man aber bei dem Areal um Aumühles Grundschule auf einem guten Weg. „Wir haben uns mit der Unteren Naturschutzbehörde darauf geeinigt, dass wir die betroffenen Flächen erst im Herbst räumen, um die Brutzeit der Vögel zu berücksichtigen“, sagt er.

Volker Johannsen, Vorsitzender des Umweltausschusses und Mitglied der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) in Aumühle, erläutert die Pläne für die betroffenen Flächen im Einzelnen. „Die erste Teilfläche südlich der Bürgerstraße und nordwestlich der Schule soll noch dieses Jahr weiterentwickelt werden“, berichtet er. Dort habe es aber keine Verstöße, sondern einen gültigen Bebauungsplan gegeben.

Verkehrssituation an der Schule soll auch verbessert werden

„Die Umsetzung ist auch deshalb wichtig, weil es in der Vergangenheit viele Konflikte um die Verkehrssituation der Schule gegeben hat“, erklärt der Politiker. Die Schule ist bisher nur über die Ernst-Anton-Straße erschlossen, eine Sackgasse, die direkt vor dem Schultor endet. Geplant sind nun eine Kiss-and-Go-Zone südlich der Bürgerstraße, 51 Parkplätze für die Turnhalle, ein Park sowie eine Erweiterung des Spielplatzes am Schulhof mit einer Kletterpyramide, einer Vogelnestschaukel und Sitzpodesten. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Beschwerden gegeben, weil sich vor Schulbeginn der Autoverkehr vor der dem Tor staute und Schüler dazwischen herumliefen.

Von der Kiss-and-Go-Zone soll künftig ein Fußweg durch den Park zum Schulhof führen. Auch eine Bushaltestelle ist eingeplant. Auf Wunsch der Anwohner werden im Park auch Obstbäume gepflanzt. Bei den 51 Parkplätzen entlang des „Schwarzen Weges“ ist die Gemeinde unter Zugzwang, wie Volker Johannsen berichtet. „Die Parkplätze für die Turnhalle hätten längst errichtet werden müssen.“ Bisher hatte man dafür auf dem Pausenhof improvisiert.

Knut Suhk vor dem einstigen Schulwald, der nun wieder aufgeforstet werden muss
Knut Suhk vor dem einstigen Schulwald, der nun wieder aufgeforstet werden muss © BGZ | Ann-Kathrin Schweers

Die Politik hat dafür erst einmal 380.000 Euro in den Haushalt gestellt. Ende Juli, Anfang August sollen die Aufträge ausgeschrieben werden. Der Baustart ist noch für Ende des Sommers vorgesehen und alles soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Das Architekturbüro BSK in Mölln ist mit der Gesamtplanung des Schulumfeldes beauftragt.

Neben Fläche eins werden weitere vier Flächen überplant

Insgesamt unterscheidet die Gemeinde fünf Flächen. Parallel zur Realisierung der Pläne auf Fläche eins werden die übrigen vier überplant. Das Gelände direkt hinter der Schule ist eigentlich ein Waldabstandstreifen. Es soll ebenfalls als Park mit hoher Aufenthaltsqualität für Schüler und Jugendliche gestaltet werden, sagt Volker Johannsen: „Das fehlt uns in Aumühle bisher.“ Bei der Planung soll der Schulverein beteiligt werden. Der hat bereits einen Wettbewerb unter den Kindern gestartet. Skaterbahn und Schulgarten waren unter den Ideen.

Die Fläche drei betrifft den unrechtmäßig gerodeten Schulwaldwestlich des Waldabstandstreifens. Dort hat die Forstbehörde Aumühle verpflichtet, neu aufzuforsten. „Der Pflanzplan wird gerade erarbeitet“, sagt Knut Suhk. Johannsen bestätigt, dass bisher weder die Zahl der Bäume, noch die Baumarten oder die Kosten feststehen.

Die Pfadfinder sollen endlich ein Quartier bekommen

Die Fläche vier östlich der Turnhalle ist ein weiterer Waldabstand­streifen, der zur öffentlichen Grünfläche mit einzelnen Bäumen entwickelt werden soll. Die fünfte Fläche, die westlich des Sportplatzes anschließt, ist für den Neubau des Pfadfinderheims vorgesehen. „Es ist beschämend, dass wir nach all den Jahren noch kein gutes Quartier für die Pfadfinder haben“, stellt Volker Johannsen fest.

Die Flächen zwei und drei werden zwar erst nach Ende der Brutzeit vom Holz geräumt, dennoch geht der Vorsitzende des Umweltausschusses zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass noch dieses Jahr die Pläne mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt, die außerplanmäßigen Mittel freigegeben und begonnen werden kann.