Reinbek. 500.000 Euro der 4,6-Millionen-Euro-Investition sollen durch Spenden finanziert werden. Baubeginn soll Anfang 2023 sein.

Um sich zukunftsgerecht aufzustellen, hat die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Reinbek-Mitte ambitionierte Pläne: In den kommenden Jahren sollen an der Kirchenallee eine größere Kindertagesstätte mit erweitertem Angebot sowie ein neuer, vielfach nutzbarer Gemeindesaal entstehen. Dafür will die Kirchengemeinde auch Spenden einwerben, wie der Kirchengemeinderat in einer eigens aufgelegten Broschüre berichtet. Diese ist jetzt mit dem Gemeindebrief verteilt worden.

„Die Projekte treiben uns schon lange um“, sagt Pastor Ralf Meyer-Hansen. „Am bisherigen Gemeindesaal nagt der Zahn der Zeit, und die mangelhafte Bausubstanz aus den Sechzigerjahren könnte eine Sanierung schnell zu einem Fass ohne Boden machen.“ Einige Flächen stehen leer. Daher plant der Kirchengemeinderat einen energieeffizienten und barrierefreien Neubau.

Die Bausubstanz des alten Gemeindesaals ist mangelhaft

Der neue eingeschossige und ebenerdige Gemeindesaal soll auf der Freifläche westlich neben der Maria-Magdalenen-Kirche entstehen und als moderne Begegnungsstätte Platz für kirchliche, kulturelle und andere Veranstaltungen bieten. Dafür sollen mobile Raumtrenner eine flexible Nutzung ermöglichen. Der Baubeginn wird für Anfang 2023 anvisiert.

Auf den Gemeindesaal folgt ein weiterer Neubau: In einem zweiten Schritt soll der bisherige Gemeindesaal einer neuen, zweigeschossigen Kindertagesstätte weichen. „Mit der angestrebten Verdoppelung unserer Betreuungsmöglichkeiten, der Erweiterung um eine Krippe sowie flexibleren Öffnungszeiten möchten wir dazu beitragen, Reinbek für Familien noch attraktiver zu gestalten“, so Meyer-Hansen. Bisher werden in der Einrichtung etwa 40 Kinder von drei bis sechs Jahren in zwei Gruppen betreut.

Fertigstellung hängt auch von dem Spendenaufkommen ab

Bis die neue Kita errichtet ist, soll der Betrieb in der jetzigen Einrichtung weiterlaufen. Die Kinder haben dann einen direkten Blick auf die Baustelle. Allerdings ist auch geplant, dass an Tagen, an denen eine hohe Lärmbelästigung erwartet wird, die Erzieherinnen mit den Kindern Ausflüge machen.

Mit der Stadt Reinbek hat sich die Kirchengemeinde Ende 2020 auf die Erweiterung des Betreuungsangebotes geeinigt. Außerdem hat die Politik vor ihrer Sommerpause einstimmig den Aufstellungsbeschluss für die notwendige Änderung des Bebauungsplans gefasst. Wie lange es dauern wird, bis die beiden Projekte bezugsfertig sind, steht noch nicht fest. Der Kirchengemeinderat geht von vier bis fünf Jahren Bauzeit aus. Der Zeitraum hängt auch von dem Spendenaufkommen ab.

Spendenwand mit den Namen der Unterstützer geplant

„Denn für die endgültige Realisierung benötigen wir Unterstützung“, sagt der Pastor. Der größte Teil der Gesamtkosten in Höhe von etwa 4,6 Millionen Euro ist zwar durch Eigen- und Fremdmittel gesichert, 500.000 Euro will die Kirchengemeinde jedoch durch Spenden einwerben.

Etwa 1,2 Millionen Euro der Gesamtsumme entfallen auf den Gemeindesaal, etwa 2,7 Millionen auf die Kita. Der Rest ist für die Renovierung des Pastorats vorgesehen. „Wir haben ein projektbezogenes Spendenkonto eingerichtet und starten nun unter dem Motto ,Wir bauen Zukunft’ in die heiße Phase“, sagt Meyer-Hansen. „Dazu sprechen wir primär die in unserem Einzugsbereich lebenden Menschen sowie vor Ort ansässige Unternehmer an. Auch darüber hinaus freuen wir uns über jedwede Unterstützung.“ Die Spender können später auf Wunsch unterschiedlich gewürdigt werden, etwa mit ihrem Namen auf einer Spenderwand.

Bürgermeister lobt soziales Engagement vor Ort

Als einer der ersten hat Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer der Kirchengemeinde seine Unterstützung zugesagt. „Für unsere Stadt ist verlässliche, flexible und zukunftssichere Kinderbetreuung von großem Interesse. Zudem hat die Corona-Pandemie gezeigt, wie wichtig das soziale Engagement vor Ort ist, damit eine Region lebenswert ist und bleibt“, sagt der Verwaltungschef der Stadt.

Mehr Informationen gibt es auch im Internet auf der Website www.reinbek-mitte.de. Spenden sind willkommen auf das Konto: KG Reinbek-Mitte, IBAN: DE14 5206 0410 8706 4460 19 mit dem Verwendungszweck „Zukunft Reinbek-Mitte“.