Wohltorf. Für Ausflügler bietet Susanne Bunge am Kiosk des Tonteichbads Pommes und Eis. Wann das Naturbad öffnen kann, ist noch ungewiss.

Ruhig und still liegt der Tonteich da. Wann der Betreiberverein in diesem Jahr in die Badesaison starten kann, ist noch völlig offen. Der geplante Umbau zum barrierefreien Bad verzögert sich aufgrund der Pandemie, die Planungen dafür beginnen jetzt. Nur im Kiosk herrscht fröhliche Geschäftigkeit. Pächterin Susanne Bunge hat am Sonnabend zum ersten Mal die Tür wieder geöffnet und bewirtet ihre Gäste mit Eis und Pommes, Kaffee und Kuchen. Der Betrieb ist gut angelaufen. Jetzt muss sich noch herumsprechen, dass es hier die beliebten Tonteich-Pommes und andere Leckerein gibt.

„Ich bin allen dankbar, die diese Neuigkeit in den sozialen Medien bekannt machen“, sagt Susanne Bunge. Der Betreiberverein macht auf seiner Facebookseite ebenfalls aufmerksam auf das neue Angebot unter dem Motto „Tonteichfeeling to go“. Bunge startet zunächst mit einer kleinen Karte, die sie bei entsprechender Nachfrage ausweitet.

Schwieriger Start für Kioskpächterin durch Corona

Für Susanne Bunge war das vergangene Jahr hart: Sie ist 2020 in die Selbstständigkeit als Kioskpächterin gestartet, und gleich zweimal hat ihr Corona einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht: Es ging mit dem sehr späten Start in die Badesaison Ende Juni los, und das Winter-Konzept mit Frühstück am Tonteich durfte sie gar nicht erst umsetzen. „Ich hatte dafür extra ein Konzept geschrieben, Plakate drucken lassen, Wärmestrahler besorgt und schon Waffelrezepte ausprobiert“, erinnert sie sich. Die Nachfrage war groß, und alle waren traurig, als klar war, dass ein Winterfrühstück nicht erlaubt ist.

Unterkriegen lässt sie sich aber nicht. „Ich bin guter Dinge, dass es jetzt wieder losgeht“, sagt Susanne Bunge. In den vergangenen Monaten hat sie wieder in ihrem alten Job in der Bäckerei Dittmer in Geesthacht arbeiten können. Sie ist ihrem früheren Chef Thorsten Dittmer sehr dankbar dafür.

Täglich ab 10 Uhr öffnet Tonteichkiosk

Weil noch niemand das Gelände des Tonteichbades betreten darf, ist Susanne Bunge mit dem Kiosk ins Kassenhäuschen umgezogen. Täglich ab 10 Uhr freut sie sich hier auf Gäste. Geplant ist eine Öffnung bis 16 Uhr – je nach Andrang. Ihre treuen Stammgäste freuen sich.

Bereits vor zwei Jahren sollten die Planungen zum Umbau des Naturbades beginnen. Corona hat das Projekt verzögert. Nach Auskunft von Wohltorfs Bürgermeister Gerald Dürlich beginnen jetzt die Planungen für den Umbau des Sanitärbereiches zum barrierefreien Bad.

Badbetreiber wartet auf grünes Licht der Landesregierung für Öffnung

Ein Grund für die Verzögerung ist, dass die Prüfung der Bezuschussung durch das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume coronabedingt länger gedauert hat als geplant. „Ich hoffe, dass wir nach der Badesaison mit dem Umbau beginnen können“, so Dürlich. Er rechnet damit, dass aufgrund der aktuellen Situation die Baukosten steigen könnten, weil es unter anderem zu Preissteigerungen beim Baumaterial kommt.

Der Geschäftsführer des betreibenden Vereins, Bernd Wyrwinski, hofft indes, bald wieder Badegäste empfangen zu dürfen. Ab dem 17. Mai ist es Freibädern erlaubt, unter Auflagen für den Schwimmunterricht und für Bahnenschwimmen zu öffnen. „Wir als Naturbad können uns da nicht dranhängen“, erklärt Wyrwinski. „Sobald wir aber grünes Licht von der Landesregierung bekommen, können wir spontan öffnen.“ Schwimmmeister André Pomplun ist damit beschäftigt, alles für den Badestart vorzubereiten. Umkleiden und Sanitärtrakt werden gesäubert, die Sitzbänke müssen noch montiert und Platten und Wege von Unkraut befreit werden.

Tonteichbad weiter im Schichtsystem besuchen

Im vergangenen Jahr wurden die Badezeiten pandemiebedingt verändert. Dieses Konzept, das allgemein akzeptiert wurde, soll beibehalten werden. Der Betrieb läuft dann wieder in zwei Schichten, mittags müssen alle Besucher das Bad verlassen, damit der Sanitärbereich desinfiziert werden kann.

Gut angekommen sind bei den Badegästen die beiden Happy-Hour-Schichten mit reduzierten Preisen. Im vergangenen Jahr musste die Preisgestaltung sehr verändert werden: Die Tageskarte kostete 6 Euro statt bisher 3,50 Euro, Kinder von 6 bis 15 Jahren zahlten 3 Euro (statt bisher 2 Euro). Die Zehnerkarte gab es für 50 Euro (vorher 30 Euro), die Zehnerkarte für Kinder für 25 Euro (statt bisher 15 Euro). In der Happy Hour zahlten Erwachsene 2 und Kinder 1 Euro.