Reinbek. Dr. Sebastian Carpenter kommt vom Universitätsklinikum Hamburg und leitet mit Dr. Annette Sommerfeld die Abteilung für Gefäßmedizin.
Erst Eilbek und Wandsbek, 2010 dann der Wechsel ans Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und jetzt Reinbek: Seit dieser Woche ist Dr. Sebastian Carpenter im Krankenhaus St.-Adolf-Stift beschäftigt, bildet mit Dr. Annette Sommerfeld, die bereits seit Juni dort tätig ist, das Chefarzt-Team der Abteilung für Gefäßmedizin. Durch den Neuzugang ist der Bereich nicht nur breiter aufgestellt, der 42-Jährige und seine Kollegin wollen auch einen Schwerpunkt an der Schnittstelle zur ambulanten Versorgung setzen und das Wundzentrum zur Zertifizierungsreife ausbauen.
Kooperation mit UKE kommt Patienten zugute
Der Ärztliche Direktor, Professor Dr. Stefan Jäckle, sagt über Carpenter: „Er ist ein klinischer Experte mit wissenschaftlichem Profil und hat in seiner vorherigen Position im Universitären Gefäßzentrum bereits viel bewegt, etwa durch die Etablierung minimal-invasiver Behandlungskonzepte und Hybridoperationen, bei denen jeweils das Beste von offen-chirurgischen und minimal-invasiven Techniken kombiniert wird.“ Die Doppelspitze will bei der Behandlung von Patienten auch neue Wege gehen. „Die Gefäßmedizin hat in den vergangenen 15 Jahren einen beeindruckenden Wandel vollzogen, der durch immer neue und schonende Diagnostik- und Therapieverfahren charakterisiert ist“, sagt Carpenter. Diese Entwicklung komme vor allem älteren Menschen zugute.
Die Kooperation mit dem Herz- und Gefäßzentrum des UKE ermöglicht es dem St.-Adolf-Stift künftig, bei äußerst komplexen Behandlungen das gesamte Spektrum der universitären Medizin für die Patienten zu nutzen. Viele mit einem Gefäßleiden haben Begleiterkrankungen am Herzen, den Nieren oder Diabetes, zusätzlich ein hohes Alter. „Durch die am Hause bestehende enge Zusammenarbeit mit Kardiologie, Nephrologie und Diabetologie – ergänzt durch unsere erfahrenen Anästhesisten – ist das Krankenhaus Reinbek für multimorbide und ältere Patienten aus der Region sicherlich die erste Wahl“, sagt die 50 Jahre alte Sommerfeld. Ihre Abteilung umfasst neben den zwei Chefärzten unter anderem zwei Departmentleiter sowie vier Oberärzte.
Wundzentrum der Klinik soll aufgewertet werden
Laut dem neuen Führungsduo gibt es immer noch viele Patienten mit chronischen Wunden, die zu spät die richtige Versorgung erhalten. Diese Verzögerung bei Diagnostik und Therapie habe viele Ursachen und könne gefährliche Konsequenzen haben. Sommerfeld unterstreicht die enorme Bedeutung, bei nicht heilenden Wunden eine häufig zugrundeliegende Gefäßerkrankung auszuschließen: „Ohne die eigentliche Ursache zu behandeln, wird die Wunde nicht verheilen. Durch eine bessere Vernetzung kann eine lange Odyssee mit Schmerzen und manchmal verheerenden Folgen für die betroffene Extremität vermieden werden.“ Deshalb soll das Wundzentrum der Klinik aufgewertet werden.
Das St.-Adolf-Stift wurde 1884 gegründet und ist seit 2014 eine gemeinnützige Gesellschaft im Elisabeth Vinzenz Verbund, einem bundesweiten Zusammenschluss katholischer Krankenhäuser sowie weiterer Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen. In der Klinik arbeiten mehr als 1000 Menschen. Sie versorgt pro Jahr nahezu 19.000 Personen stationär und 25.000 ambulant. Jeweils etwa ein Viertel der Patienten kommt aus Reinbek und Hamburg, der Rest aus Kommunen in der Nähe.