Reinbek/Glinde. Sanierung der Kreisstraße dauert länger. Abschnitte müssen gesperrt werden. Dadurch verzögert sich die Erneuerung der Borsigstraße.
Täglich nutzen 30.000 Autos und 1500 Schwerlasttransporter die Kreisstraße 80 . Die starke Belastung hinterlässt Spuren auf der Fahrbahn. Im Frühjahr 2021 soll die Hauptschlagader im Süden Stormarns nun saniert werden – und wie jetzt im Bauamt bekannt wurde – nicht nur bis zum Sommer, sondern sogar bis zum November 2021 dafür zumindest abschnittsweise gesperrt werden.
Wie die Pressestelle des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) in Kiel am Dienstag bestätigte, soll die K 80 auf 3,7 Kilometern zwischen der ersten Anschlussstelle Glinde und dem Anschluss an die Autobahn 24 erneuert werden. „Der avisierte Bauzeitraum ist von Mai bis Mitte Oktober vorgesehen“, heißt es aus Kiel. Geplant ist ein Vollausbau, für den in 60 Zentimeter Tiefe zunächst eine 20 Zentimeter starke Zementschicht gelegt wird, auf der schließlich die Asphaltschichten aufgebaut werden sollen.
Im nächsten Jahr Verkehrschaos rund um die K 80
Die Kosten würden erst in einer späteren Planungsphase ermittelt. Sie werden vom Kreis Stormarn getragen. Die Details der Umleitungen seien noch mit den beteiligten Stellen vor Ort abgestimmt worden. Aber laut LBV erwarte man auf den geplanten Umleitungsstrecken keine weiteren straßenbaulichen Arbeiten.
Zwei Straßen jedoch, die für diese Bauarbeiten zwar nicht offiziell als Umleitung vorgesehen sind, über die sich der Verkehr aber seinen Weg bahnen wird, sind laut Bauamt Reinbek die Gutenbergstraße und die Borsigstraße im Reinbeker Gewerbegebiet. Die aber sollten im Anschluss ab Sommer 2021 ebenfalls saniert und umgestaltet werden.
Sanierung der Borsigstraße kostet 842.000 Euro
Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von 842.000 Euro erstreckt sich über eineinhalb Jahre. „Zuerst ist uns als Termin der Zeitraum Mai bis Sommer genannt worden“, erläutert Bauamtsleiter Sven Noetzel. „Glücklicherweise hat uns ein Mitarbeiter des LBV diesen neuen Termin intern schon mitgeteilt, bevor wir die Aufträge für das Gewerbegebiet ausgeschrieben haben.“ Im vergangenen Jahr hatten nicht alle Beteiligten so mitgedacht. Das Resultat: In Reinbek gab es 2019 zeitweise Baustellen in allen Himmelsrichtungen und die Bürger mussten es ausbaden.
Bauarbeiten müssen abgestimmt werden
„Auch wenn unser Gewerbegebiet vielleicht nicht als offizielle Umleitungsstrecke vom LBV vorgesehen ist, weiß ich de facto, dass ich nicht einfach die Nebenstraßen dicht machen kann“, erklärt Sven Noetzel. Für beide Vorhaben werde jeweils die andere als Umleitungsstrecke genutzt werden. „Deshalb müssen wir unsere Ausbauten im Gewerbegebiet auf das Jahr 2022 verschieben. Denn es macht keinen Sinn, damit im November zu beginnen“, stellt der Bauamtsleiter fest. „Sonst ist das Chaos auf den Straßen programmiert.“ Bekannt sei auch, dass viele Lkw die K 80 nutzen, um die Staus auf der A1 zu umfahren.
Lesen Sie auch:
- K 80: Polizei will die Todesstrecke entschärfen
- BMW überschlägt sich auf K 80 bei Glinde
- Auto erfasst Motorradfahrer bei Wendemanöver auf der K 80
„Wir müssen unsere Baumaßnahmen auf die des LBV abstimmen“, sagt auch Bürgermeister Björn Warmer. Ein positiver Nebeneffekt für Reinbek könnte sein, dass diese Investition jetzt auf der Vorschlagsliste der Politik stehen könnte für die Projekte, die geschoben werden, um den Haushalt zu konsolidieren.
Kreisel soll Verkehrsfluss verbessern
Im Gewerbegebiet betroffen sind die Abschnitte zwischen der Liebigstraße und der Sachsenwaldstraße auf der Gutenbergstraße sowie die zwischen der Einmündung in die Gutenbergstraße und der Hermann-Körner Straße auf der Borsigstraße. Die Fahrbahn weist hier besonders durch den Schwerlastverkehr starke Schäden an der Oberfläche auf, die hauptsächlich durch die ungebundene Kiestragschicht unter den Asphaltschichten verursacht worden sind. In der Vergangenheit musste die Stadt Reinbek diese Abschnitte immer wieder kostenträchtig reparieren lassen. Im Einmündungsbereich zur Gutenbergstraße soll ein Kreisel den Verkehr künftig besser abfließen lassen. Dort flickt das Team des städtischen Betriebshofes in den Wintermonaten regelmäßig mit Kaltasphalt die Straßen.
Eine reine Deckensanierung sei in diesem Bereich nicht ausreichend, da kurzfristig wieder Schäden zu erwarten sind. Jetzt will die Stadt Reinbek die ungebundene Tragschicht verstärken und die Asphaltschichten erneuern lassen. Um den Vollausbau der Fahrbahn samt Wasserlauf kommt Reinbek nicht mehr herum.