Reinbek (sho). “Wir wollen doch nur spielen“ steht auf dem weißen Plakat, das Jugendliche freundlich, aber mit Nachdruck in die Kamera halten. Ihren beliebten Bolzplatz am Schaumanns Kamp in Hinschendorf wollen sie nicht kampflos aufgeben.
"Es ist ein beliebter Treffpunkt von Jugendlichen, alle anderen Plätze sind für uns Hinschendorfer viel zu weit weg", sagt Steffen Sommerfeld (15). Er hatte Freunde zusammengetrommelt und in dieser Woche gemeinsam mit Vertretern der CDU überlegt, wie man das Problem lösen könnte. Hintergrund: Eine Anwohnerin hatte geklagt - auf dem Platz herrsche zu viel Lärm, zu viel Trubel. Vor Gericht einigte man sich auf einen Vergleich mit vorgegebenen Ruhezeiten: Zwischen 12 und 15 Uhr und ab 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen darf nicht gespielt werden. Die Stadt schlägt einen Schließdienst vor, der das Areal in diesen Zeiten abriegelt - entweder ehrenamtlich organisiert oder von einer Firma ausgeführt. Bislang ohne Erfolg. Am Dienstag, 12. Mai (19.30 Uhr, Rathaus Reinbek, Hamburger Straße 5-7), steht die Zukunft des Platzes wieder auf der Tagesordnung des Schul- und Sozialausschusses. "Die Jugendlichen hatten tolle Ideen, wie man die Zukunft des Platzes retten könnte", sagt Klaus Köpke von der CDU. Er hatte zusammen mit Hans-Jörg Carstensen, dem Vorsitzenden des verantwortlichen Ausschusses, das Gespräch mit den jungen Leuten gesucht. Sie setzen auf Kommunikation statt Konfrontation. Der Vorschlag, der am Dienstag in den Ausschuss eingebracht werden soll: Ein Schild soll an prominenter Stelle aufgestellt werden und sowohl auf die Öffnungszeiten als auch auf das Gerichtsurteil hinweisen. Den Platz möglicherweise einfach schließen, um die Probleme zu beenden? Nein, das dürfe nicht sein, sind sich die Jugendlichen einig. "Schließlich hat auf diesem Platz schon Max Kruse von Werder Bremen gespielt", betont Philipp Kähler (16).