Bargteheide/Bad Oldesloe. Stadtvertreter entscheiden am Donnerstag über das Gebäude am Kopernikus Gymnasium. Bad Oldesloe will die Stormarnhalle sanieren.
Nachdem der Wirtschafts- und Planungsausschuss in Bad Oldesloe gerade eine möglichst sparsame Sanierung der maroden Stormarnhalle beschlossen hat, steht in Bargteheide eine ähnliche Entscheidung an: Es geht um die Dreifeld-Sporthalle des Kopernikus Gymnasiums. Auch dort bestehen eklatante Brandschutzmängel. Entgegen der Oldesloer Verwaltung plädiert die Bargteheider Bürgermeisterin jedoch für einen Neubau.
„Eine Sanierung der bestehenden Halle ist unwirtschaftlich“, sagt Verwaltungschefin Birte Kruse-Gobrecht. Die Kosten von fünf Millionen Euro für eine Sanierung stünden in keinem Verhältnis zu einem Neubau (7,9 Millionen Euro). Die zuständigen politischen Gremien hatten sich ebenfalls für die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante ausgesprochen, wie Alexander Wagner, Referent der Bürgermeisterin, sagt: „Wir gehen daher davon aus, dass diese Entscheidung am Donnerstag in der Stadtvertretung so fallen wird.“
Bauausschuss hat bereits für den Neubau votiert
Geplant ist, die Halle abzureißen und durch einen Neubau in Modulbauweise zu ersetzen. Bereits der Bauausschuss hatte im Mai mit einer knappen Mehrheit für einen Neubau votiert – auch aus Sorge, die Sanierung könne noch deutlich teurer werden, wenn beispielsweise bei den Bauarbeiten weitere, noch versteckte Mängel und Probleme auftauchen.
Aus Angst vor einem neuen Groschen-Grab haben auch die Oldesloer Politiker Anfang dieser Woche über einen Abriss und anschließenden Neubau einer Sporthalle diskutiert. Der Stormarnhalle wurden vor drei Jahren gravierende Brandschutzmängel attestiert. Seitdem beschäftigen sich Verwaltung und Politik mit einer immer länger werdenden Mängelliste. Anita Klahn (FDP) hat dabei Projekte wie das Kultur- und Bildungszentrum oder das Travebad im Kopf. „Da hat sich zunächst auch alles sehr gut angehört, und heute sehen wir das Desaster“, so die Stadtverordnete.
Bad Oldesloe erhält Zuschüsse von Bund und Land
Mit „Desaster“ meint sie, dass während der Sanierung immer weitere Mängel aufgetreten sind und zu einer erheblichen Kostensteigerung geführt haben. So lief es auch beim Umbau des Alten Amtsgerichtes zum KuB, was dem Bauwerk am Ende den Spitznamen „Oldesloer Elbphilharmonie“ einbrachte.
„Bauen im Bestand birgt immer ein gewisses Risiko“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke. Allerdings würde ein Abriss und anschließender Neubau in jedem Falle teurer werden. Grund dafür ist, dass Bad Oldesloe für die 6,5 Millionen Euro teure Sanierung der Stormarnhalle eine Förderzusage von Land und Bund in Höhe von insgesamt 90 Prozent bekommen hat. Dadurch sind die Kosten – zumindest aktuell – überschaubar.
Verwaltung soll Sanierungsarbeit aufs Nötigste begrenzen
Ein Neubau würde laut Lembke etwa zwölf Millionen Euro kosten, der Abriss der alten Halle noch nicht mit eingerechnet. Angesichts der coronabedingten Wirtschaftslage keine realistische Option. Zumal die Stadt dafür auch kein Fördergeld bekäme und die kompletten Baukosten selbst tragen müsste.
CDU, SPD und FDP brachten daher einen Gemeinschaftsantrag zur Abstimmung, der die Verwaltung auffordert, die Sanierungsarbeiten auf das Nötigste zu begrenzen und im nächsten Ausschuss eine angepasste Liste mit Instandsetzungsarbeiten vorzustellen. Das könnte aber nur kurzfristig günstiger werden: Wenn jetzt gespart werde, könnten laut Stadtverwaltung in den kommenden Jahren erneut Instandsetzungsarbeiten notwendig werden.