Ohe. Mit zwei Fanbussen und voller Euphorie geht es zur Relegation nach Norderstedt. Doch selbst bei einem Sieg ist nicht viel gewonnen.
Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel der Relegation zur Fußball-Oberliga ist die Euphorie beim Fußball-Landesligisten FC Voran Ohe riesengroß. Mit zwei Bussen reisen die Stormarner am Sonnabend zum Rückspiel bei Eintracht Norderstedt II (17 Uhr, Ochsenzoller Straße). „Die Karten waren im Handumdrehen ausverkauft. Wir hätten wahrscheinlich noch einen dritten Bus füllen können, aber das war so schnell nicht zu organisieren“, freut sich der 1. Vorsitzende Daniel Schmitt über das große Interesse.
Das Oher Sturmduo Demirhan Brüning und Muizz Saqib hat mit seinen Toren zum 2:0-Erfolg im Hinspiel dafür gesorgt, dass die Ausgangsposition für das Rückspiel glänzend ist. Zum ersten Mal seit 2009 könnten die Stormarner in der kommenden Saison wieder in Hamburgs höchster Liga, der Oberliga, auflaufen. Es wäre ein historischer Erfolg für den FC Voran Ohe, der in den vergangenen Jahren in der Landesliga stets oben mitmischte, ohne dass es zum großen Sprung reichte.
Oberliga-Aufstieg wird für den FC Voran Ohe zur Hängepartie
Doch auch jetzt droht der Oberliga-Aufstieg für das Team des scheidenden Trainers Matthias Wulff noch zu einer Hängepartie zu werden. Denn selbst im Falle eines Erfolgs gegen Norderstedt sind die Oher noch davon abhängig, dass auch Oberliga-Meister Altona 93 der Aufstieg in die Regionalliga gelingt. Das stellte der Hamburger Fußball-Verband in dieser Woche klar. Ursprünglich hatten HFV-Vertreter den Ohern signalisiert, ein Erfolg in der Relegation würde in jedem Fall zum Aufstieg reichen. Nun ruderten sie wieder zurück.
Hintergrund ist: Der Verband wollte ursprünglich den Viertletzten der Oberliga, den FC Türkiye, zugunsten des Relegationssiegers absteigen lassen. Doch da sämtliche Regelungen den Vereinen zu Beginn einer Saison zu kommunizieren sind, ließ sich das Vorhaben so kurzfristig nicht umsetzen. Der FC Türkiye drohte mit einer Klage und setzte sich damit nun offenbar durch.
Ohes Fußballer drohen rechtliche Schritte gegen Entscheidung des Verbandes an
Somit ist der Aufstieg eines Landesliga-Zweiten nun wieder fraglich geworden. „Dieses Vorgehen macht uns sprachlos“, ärgern sich die Fußballer des FC Voran Ohe in einer offiziellen Stellungnahme des Vereins. „Aufgrund der Möglichkeit, aus eigener Kraft aufsteigen zu können, wurden kurzfristig gebuchte Urlaube verschoben oder sogar gecancelt, die vereinbarte Platzaufbereitung storniert, um das wichtigste Heimspiel seit 17 Jahren auf heimischem Grund durchführen zu können.“ 740 Zuschauer kamen zum Relegationshinspiel, was einen Zuschauerrekord in der jüngeren Vereinsgeschichte darstellt.
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Der Verein erwartet vom HFV nun, seine Entscheidung „im Sinne der Fairness noch einmal zu überprüfen. Unabhängig vom Ausgang behalten wir uns vor, die getätigten Aussagen anwaltlich auf ihre Verbindlichkeit prüfen zu lassen.“ Ursprünglich hatte Vereinschef Daniel Schmitt rechtliche Konsequenzen ausgeschlossen. Doch zunächst einmal gilt: Sollten die Oher in Norderstedt das bessere Ende für sich haben, müssen sie trotzdem noch weiter um den Aufstieg zittern.
Wie Dassendorfs Martin Harnik seinen Torrekord losgeworden ist
Die Hoffnungen liegen dann bei Altona 93, das seine Aufstiegsspiele zur Regionalliga Nord am Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei Werder Bremen II beginnt (14 Uhr, Platz 11 am Weserstadion, Franz-Böhmert-Straße). Werder Bremen II gilt als haushoher Favorit der Relegation. In der Bremen-Liga haben sie alle ihre 30 Spiele gewonnen und dabei fantastische 213 Tore erzielt. Zudem übertraf Werder-Stürmer Maik Lukowicz mit 50 Saisontoren den Rekord von Martin Harnik (TuS Dassendorf) für die 5. Liga aus dem Jahr 2023 gleich um vier Treffer.
Viel könnte für Altona 93 daher vom zweiten Spiel abhängen, wenn die Hamburger am kommenden Mittwoch Schleswig-Holsteins Vertreter SV Todesfelde zu Gast haben (19.30 Uhr, Griegstraße). Zwei der drei Teams steigen am Ende in die Regionalliga auf.