Großhansdorf. Mit seinem kuriosen Aufruf am U-Bahnhof Großhansdorf suchte Hannes eine Frau, die er gern wiedersehen wollte. Was dann geschah.
- Eine besonders romantische Aktion gab es zwischen den Jahren am U-Bahnhof Großhansdorf zu bestaunen
- Ein Plakat auf dem „ein hübsches Mädel mit blauer Mütze“ gesucht wurde, fiel dort nicht nur Bahnreisenden ins Auge
- Schon bald wurde der Aufruf in den sozialen Medien geteilt – und es kam zum Happy End
Wer dieser Tage am U-Bahnhof in Großhansdorf stand, der wird ihn vielleicht wahrgenommen haben: Seit einigen Tagen war in der U-Bahn-Station ein Aushang mit einem kuriosen Suchaufruf angebracht. Ein selbst gemaltes Bild von einer blauen Mütze ist darauf zu sehen. Darunter steht: „Hey hübsches Mädel mit der blauen Mütze vom 22.12. nachts mit dem schönen Lächeln. Ganz vergessen zu fragen, ob du mal Lust auf ein längeres Gespräch hast? :) Hannes.“
Dass sein analoger Suchaufruf zu Zeiten von Smartphone und Social Media eher ungewöhnlich ist und vielleicht sogar etwas seltsam anmuten könnte, scheint Romantiker Hannes bewusst zu sein, schiebt er mit vorangestellten Hashtags doch noch die Worte #weird (dt.: seltsam) #awkward (dt.: unangenehm) und #einfachmalprobieren hinterher.
Es hat sich tatsächlich eine Person auf den Suchaufruf gemeldet
Sollte sich jene Frau mit der blauen Mütze angesprochen fühlen und ebenfalls Lust auf ein längeres Gespräch haben, kann sie sich, so schreibt Hannes, unter der anscheinend eigens dafür eingerichteten E-Mail-Adresse blauemuetzehamburg@gmail.com melden. Dass die Chancen gering sind, scheint der Verfasser zu ahnen, schreibt er doch zuletzt: „Wie verrückt wäre es, wenn das klappt?“ Ziemlich verrückt, so viel ist sicher.
Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und: Tatsächlich ist das Wunder perfekt zum magischen Jahreswechsel wahr geworden. Wie Hannes auf Nachfrage unserer Redaktion berichtet, hat sich auf seinen Aushang wirklich eine Frau gemeldet, „und tatsächlich ist es die gesuchte Person gewesen“, schreibt Hannes. Da scheint also noch jemand Lust auf ein längeres Gespräch gehabt zu haben.
Der junge Stormarner vergaß, die Frau nach ihrer Nummer zu fragen
„Ich bin am 22. Dezember von Hamburg mit der U1 Richtung Stormarn gefahren“, erzählt der 29-Jährige. „Sie saß in einem benachbarten Vierersitz. Ich fand sie süß und habe sie angesprochen.“ Doch im Eifer des Gefechts vergaß Hannes, die Frau mit der blauen Mütze nach ihrer Nummer zu fragen. „Deshalb habe ich den Aushang aufgehängt“, sagt er. „Dann war erst einmal Warten angesagt.“ Allzu große Hoffnungen habe er sich nicht gemacht. Doch nachdem sein Suchaufruf durch die Medien gegangen war (focus.de berichtete zuerst), wurden wohl viele Menschen darauf aufmerksam – darunter auch das „hübsche Mädel“, das Hannes wiedersehen wollte.
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„Am Donnerstagabend habe ich eine E-Mail bekommen, in der stand: Ich glaube, ich bin die Person, die du suchst.“ Und: Das Gefallen war ganz offensichtlich beiderseitig, wollte doch auch die junge Frau Hannes wiedersehen. Gesagt, getan. „Wir haben uns am Freitag ganz spontan getroffen und sind spazieren gegangen. Das war sehr nett“, sagt Hannes. Was aus den beiden Turteltauben wird, steht in den Sternen. Doch sicher ist schon jetzt: Es gibt wohl schlechtere Arten, in ein neues Jahr zu starten.