Trittau. Aufruhr an der Hahnheide-Schule in Trittau. Wie leichtfertige Posts in den sozialen Netzwerken Schüler und Eltern verunsichert haben.

Ein Fall von unverantwortlicher Panikmache hat Schüler und Eltern der Hahnheide-Schule in Trittau am Freitagvormittag, 15. Dezember, in Angst und Schrecken versetzt. Die Gewaltandrohung eines Schülers hatte sich über die sozialen Netzwerke WhatsApp und Facebook in Windeseile verbreitet und zu zahlreichen besorgten Anrufen im Schulbüro geführt. Außerdem war die Polizei alarmiert worden, die umgehend einen Streifenwagen zum Ort des Geschehens beorderte.

Nach Informationen dieser Redaktion soll ein polizeibekannter Schüler Auslöser des Aufruhrs gewesen sei. Er habe in einem Post angekündigt, „ein paar Kumpels“ vorbeischicken zu wollen. Gegen wen sich diese Drohung konkret richtete und aus welchem Grund, ist bislang unbekannt und nun Gegenstand weiterer Ermittlungen.

Informationen sind leichtfertig dramatisiert worden

Eine „echte Bedrohungslage“ habe es indes zu keinem Zeitpunkt gegeben, wie die zuständige Polizeidirektion in Ratzeburg und die Schulleitung übereinstimmend erklärten. „Der aktuelle Fall zeigt aber einmal mehr, wie sich Informationen in den sozialen Medien verselbständigen und leider oft auch dramatisiert werden“, sagt Polizeisprecherin Sandra Kilian.

Es sei vollkommen verständlich, dass sich Eltern Sorgen um ihre Kinder machten. Leider würden solche Posts aber oft und zu leichtfertig weiterverbreitet, ohne zuvor Wahrheitsgehalt und Relevanz kritisch zu hinterfragen. So wäre es im konkreten Fall besser gewesen, die Quelle zu prüfen und sich bei der Schule zu erkundigen, was dort zur Angelegenheit bekannt ist.

Schulleiterin spricht von „völlig überzogener Reaktion“

Stattdessen machte schnell die Runde, kein Schüler dürfe ohne Begleitung das Schulgelände verlassen und allein nach Hause gehen. „Solch eine Ansage hat es unsererseits nie gegeben“, sagte Schulleiterin Christiane Hemming dieser Redaktion und sprach von einer „völlig überzogenen Reaktion“, ohne zuvor Rücksprache mit der Schule genommen zu haben: „Das zeigt, wie Informationen teilweise maßlos aufgebauscht werden und dann vollkommen unnötig für Unruhe sorgen.“

Das Kollegium der Gemeinschaftsschule mit Oberstufe sei mit dem Unterrichtsbeginn erst einmal damit beschäftigt gewesen, die Schüler zu beruhigen. Im Schulbüro seien zudem bereits seit 7 Uhr Dutzende Anrufe von besorgten Eltern entgegengenommen worden, um auch ihnen Entwarnung geben zu können. „Letztlich haben wir alle Maßnahmen ergriffen, um einen geregelten Schulbetrieb sicherzustellen, den es dann auch gab“, so Christiane Hemming.