Ahrensburg. Drei junge Männer waren von der Straße abgekommen. Die 17-Jährige befürchtete zunächst, dass niemand überlebt hatte.

Es war 19.35 Uhr am Donnerstagabend, 7. Dezember, als ein lauter Knall die Straße Brauner Hirsch in Ahrensburg erschütterte. Ein Auto war in den Vorgarten eines Hauses an der Ecke Brauner Hirsch/Hagener Allee gekracht. „Unsere 17-jährige Tochter war allein zu Hause und bekam den Schreck ihres Lebens. Sie hatte es gesehen und befürchtete, dass niemand überlebt hat“, sagt Bewohnerin Svenja Furken.

Wie Sandra Kilian, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg, auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt, war ein 19 Jahre alter Hamburger mit seinem Golf von Braak aus kommend auf der Hagener Allee gefahren. An der Kreuzung soll er aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Auto verloren haben.

Als das Auto im Vorgarten landete, erlebte das Mädchen den Schock seines Lebens

Das Auto fuhr durch den Gartenzaun, gegen einen Feuerholzhaufen, Hecken und Mülltonnen, bevor es im Vorgarten zum Stehen kam. Der Fahrer und zwei weitere Insassen, 18 und 19 Jahre alte Männer aus Hamburg, blieben unverletzt. Die Unfallursache ist noch unklar. Ob Glatteis oder überhöhte Geschwindigkeit zu dem Unfall geführt haben, ermittelt nun die Polizei. Dass Alkohol oder Drogen im Spiel gewesen sein könnten, nimmt die Polizei aktuell nicht an. Kilian: „Es gab keine Hinweise auf Fahruntüchtigkeit.“

Doch auch wenn in diesem Fall alle Beteiligten mit dem Schrecken davon gekommen sind: Für Svenja Furken bleibt ein komisches Gefühl. „Unsere Tochter hat uns völlig aufgelöst angerufen und nur geschrien: Ich glaube, die sind tot.“ Nach einem lauten Krach sei nur noch Totenstille zu hören und ein qualmendes Auto zu sehen gewesen sein.

Bereits im September hatte sich auf der Straße ein schwerer Unfall ereignet

Es ist bereits der zweite schwere Unfall innerhalb weniger Monate, der sich im Umfeld von Svenja Furkens Haus ereignet. Wie berichtet, waren Ende September ein Golf- und ein Nissanfahrer auf der Straße Brauner Hirsch in einer Kurve zusammengestoßen. Per Hubschrauber wurde ein Notarzt eingeflogen. Der 20 Jahre alte Golffahrer und sein 19 Jahre alter Beifahrer wurden lebensgefährlich, der 50 Jahre alte Nissanfahrer schwer verletzt.

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Auf der Straße Brauner Hirsch gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde. „Daran hält sich aber niemand“, so Furken. „Der Kreis Stormarn führt regelmäßig Messungen durch. Es wurden schon Geschwindigkeiten über 140 Stundenkilometern gemessen.“ Sie und ihre Familie seien nach diesem Vorfall erneut in großer Sorge. Furken: „Wir sind sehr beunruhigt, dass irgendwann ein Auto bei uns im Wohnzimmer landet.“