Ahrensburg. 30 Kilogramm goldene Kiesel hat Robin Hergel vorbereitet. Sie sollen am Nikolaustag an eine besondere Geschichte erinnern.
„Kirche muss raus zu den Menschen, dort, wo sie im Alltag leben“, sagt Pastor Robin Hergel. Deshalb hat er sich von der Aktion der Pop-up-Church inspirieren lassen. Die Idee: Am Mittwoch, dem Nikolaustag, stellen er und zwei weitere Pastorinnen und ein Pastor sich auf Schulhöfe an Ahrensburger Bildungseinrichtungen und verschenken goldene Steine. Dafür hat er 30 Kilogramm golfballgroße Kieselsteine mit Goldfarbe besprüht. Sie sollen ein Symbol dafür sein, wie schön es ist, anderen zu helfen, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten.
„Die Goldsteine sollen an die ursprüngliche Nikolausgeschichte erinnern“, sagt Robin Hergel, der seit rund einem Jahr in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ahrensburg hauptsächlich für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig ist. Laut der Legende hörte Nikolaus, der reich geerbt hatte, von einem Mann, der so arm war, dass er seine drei Töchter als Prostituierte anbieten musste. Also schlich Nikolaus nachts zu dem Haus und warf drei Goldklumpen durch das geöffnete Fenster. Dadurch war die Not vorbei, die Familie glücklich. Diese Botschaft des einander Helfens will Robin Hergel weitergeben.
Pop-Up-Church an Nikolaus: Pastor verteilt goldene Steine
Zunächst seien die Schulleitungen skeptisch gewesen, doch dann waren sie „total begeistert“, sagt der Pastor. Denn das ganze soll keine Missionsveranstaltung sein, sondern ein niedrigschwelliges Angebot, ein kleiner Impuls in der Adventszeit. Die Schülerinnen und Schüler können auf die Pastorinnen und Pastoren zukommen, Fragen stellen oder auch einfach nur einen Stein mitnehmen. „Wir haben unsere Talare als Eyecatcher an, damit klar ist, dass wir nicht einfach nur irgendwelche Erwachsene sind, die goldene Steine verteilen“, sagt Robin Hergel. „Der Talar steht für die Verkündigung des Evangeliums und das geht im Wort und in der Tat. Ich will nicht nur reden, sondern machen.“
Wann und wo genau das Pastorenteam mit seiner Aktion „aufpoppt“, wird noch nicht verraten, denn es soll eine Überraschung für die Schülerinnen und Schüler sein.