Eine Kompensation für Ausfallzeiten muss endlich klar geregelt werden.
Wer an vielen Tagen mit einer unkalkulierbar gewordenen Betreuung in Kindertagesstätten konfrontiert ist, der kann die Forderung nach einer finanziellen Entschädigung für Ausfallzeiten fraglos nachvollziehen. Sie stellen betroffene Familien oft vor logistische Herausforderungen, die mit einem Verbleib im Homeoffice nicht immer zu lösen sind.
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Wenn dann vielleicht unbezahlte Freistellungen vonnöten sind oder sogar externe Dienstleister bemüht werden müssen, entsteht ein finanzieller Verlust, für den es bislang keinerlei Kompensation gibt. Unter anderem deshalb, weil Entschädigungen seitens der Kita-Träger für eine nicht erfolgte Betreuung vertraglich nicht vorgesehen sind.
Kaum vorstellbar, dass ein Dachdecker zwar die Erneuerung eines ganzen Daches abrechnet, aber nur eine Hälfte mit neuen Pfannen belegt. In Kindertagesstätten ist es aber längst kein Einzelfall mehr, dass zwar eine Betreuung für fünf Tage à acht Stunden vereinbart ist, aber nur drei Tage à sechs Stunden ermöglicht werden.
Markige Sätze in vielen Wahlprogrammen
Doch wer kann für dieses systemische Versagen, das von Experten bereits vor zehn Jahren prophezeit worden ist, tatsächlich haftbar gemacht werden? Dass Stormarns Kreiselternvertretung jetzt den Kreis in die Verantwortung nehmen will, ist nachvollziehbar. Als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe muss er nicht nur genügend Kita-Plätze nachweisen, sondern auch Sorge dafür tragen, dass die Betreuung der Kinder sichergestellt ist.
Dass der Kreisverwaltung die Ausfallzeiten durch die Kita-Betreiber zwar gemeldet wurden, sie dort in den vergangenen Jahren aber mit Hinweis auf fehlendes Personal nicht ausgewertet worden sind, stellt eine eklatante Verletzung der Aufsichtspflicht dar. Man darf gespannt sein, wie die Fraktionen diese Situation nach der Neuwahl des Kreistags am 14. Mai bewerten. In den Wahlprogrammen standen fast überall markige Sätze zur Bedeutung einer verlässlichen Kita-Betreuung. Im Interesse Tausender Stormarner Kinder und ihrer Eltern wäre es wünschenswert, wenn den hehren Worten nun auch konkrete Taten folgen würden.