Bad Oldesloe. Nach dem Vorbild der Grünen wurden je 19 Frauen und Männer im Reißverschlussverfahren für den Kreistag nominiert.
Die CDU, die im Stormarner Kreistag aktuell mit 24 Abgeordneten die mit Abstand größte Fraktion stellt, sieht sich für die kommende Neuwahl am 14. Mai dieses Jahres bestens aufgestellt. Auf dem Kreistag in der Oldesloer Festhalle wurde die Kandidatenliste erstmals paritätisch und im Reißverschlussverfahren aufgestellt, was man so bislang eigentlich nur von den Grünen kannte. Allerdings mit dem Unterschied, dass bei den Christdemokraten die Männer die ungeraden Listenplätze besetzen, während die bei der grünen Konkurrenz in der Regel Frauen vorbehalten sind.
Offenbar gilt Joachim Wagner in der CDU-Kreistagsfraktion aber nach wie vor als unumstrittener Frontmann. Seit 1994 ist der 68 Jahre alte Haudegen aus Oststeinbek direkt gewählter Kreistagsabgeordneter. Seit 1996 führt der gebürtige Hamburger die Fraktion, saß von 2002 bis 2005 zudem drei Jahre im Kieler Landtag. Übrigens als Nachfolger des kürzlich verstorbenen Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann aus Seth.
CDU gewann zuletzt 24 der 25 Wahlkreise
Komplettiert wird das Spitzenquartett auf den Listenplätzen zwei bis vier von Kirstin Krochmann, Kreispräsident Hans-Werner Harmuth und Bettina Spechtmeyer-Högel. Die ersten drei waren mit 94,6 Prozent Ja-Stimmen gewählt. Doch auch die Vorschläge für die Plätze vier bis 38 fanden mit einem Abstimmungsergebnis von 93,5 Prozent eine breite Zustimmung.
Dabei hat die Reihung der Listenplätze für das spätere Wahlergebnis der Christdemokraten eher sekundäre Bedeutung. Bei der Kreistagswahl 2018 holte die Partei mit 34.121 Stimmen nicht nur mehr als ein Drittel (35,86 Prozent) aller 95.163 gültigen Stimmen. Die CDU-Kandidaten gewannen auch 24 der 25 Wahlkreise.
Von 25 Direktkandidaten sind neun weiblich
„Wir haben nicht nur gute Ideen, wir haben auch die besseren Leute“, gibt sich die neue Kreisvorsitzende Marion Schiefer denn auch demonstrativ optimistisch und erfolgsgewiss. Ob sich die Geschlechterparität dann allerdings für die CDU auch in der kommenden Sitzverteilung abbilden wird, bleibt abzuwarten. Vor den 24 aktuellen Kreistagsabgeordneten sind jedenfalls nur neun weiblich.
Das ist auch exakt der Frauenanteil bei den von den verschiedenen Ortsverbänden vorgeschlagenen und mit 98,7 Prozent gewählten Direktkandidaten für die 25 Wahlbezirke. Zu ihnen gehört unter anderen die erst 19-jährige Mara Nowak, die im Wahlkreis 18 (Trittau) antritt.
Enge Kooperation mit der Kreisverwaltung
Für die Kreisvorsitzende Marion Schiefer ist unterdessen maßgeblich, dass die CDU seit Jahrzehnten in besonderem Maße Verantwortung in den Gemeinden, Ämtern und im Kreis übernimmt. „Das Wirken im Ort und für den Ort ist unser ureigenstes Anliegen. Wir wollen unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern den Alltag erleichtern und Überörtliches sinnvoll regeln, konservativ und modern, pragmatisch und sachorientiert.“
Dazu trägt laut Fraktionschef Joachim Wagner auch die enge Kooperation mit der von Landrat Henning Görtz (CDU) geleiteten Kreisverwaltung bei. „Diese Zusammenarbeit hat sich stark zum Positiven entwickelt“, erklärte Wagner.