Bad Oldesloe. 90 Minuten Fahrweg zwischen Reinbek und Glinde wirken abschreckend und demotivierend, sagen die Christdemokraten.

Nach der anhaltenden Kritik von Schülern aus Südstormarn an den Busverbindungen zur Berufsschule in Ahrensburg will sich die Kreistagsfraktion der CDU jetzt für die Einrichtung von Schnellbuslinien einsetzen. „Es gibt offenbar ein Problem, mit dem Öffentlichen Personennahverkehr von Trittau und dem Südkreis nach Ahrensburg zu gelangen. Dafür müssen wir möglichst bald eine Lösung finden“, erklärte Hans-Werner Harmuth.

Damit knüpfen die Christdemokraten an eine Initiative der SPD an, die sich bereits Mitte November eingehend mit der Thematik befasst hat. Von Reinbek und Glinde aus hatten Kreistagsabgeordnete die Schüler am frühen Morgen sogar auf dem Weg in die Schlossstadt begleitet, um sich persönlich ein Bild von der Situation zu machen.

Schulbusse halten 65-mal und brauchen 90 Minuten

Zwischen Reinbek und Ahrensburg hielt der Bus 65-mal und brauchte letztlich für die 26 Kilometer lange Strecke fast 90 Minuten. Je mehr Haltestellen angefahren worden sind, umso voller wurden die Busse. Viele Schüler mussten über eine lange Distanz hinweg stehen. „Wir haben festgestellt, dass die Klagen der Schüler nur allzu berechtigt sind“, erklärte daraufhin Reinhard Niegengerd, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion.

„Wir brauchen eine bessere Anbindung des Südkreises“, fordert nun auch die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Kirstin Krochmann. Die Schüler bräuchten die Verlässlichkeit, ihre Schule frei wählen zu können, ohne schon durch die langen Fahrzeiten abgeschreckt zu werden. Schulwege von anderthalb Stunden seien keine Werbung.

Verwaltung soll Schülerzahlen und Kosten prüfen

Die aktuelle Situation wurde auch vor dem Hintergrund der beruflichen Bildung diskutiert. „Wir sollten uns der Realität stellen, dass wir die berufliche Bildung weiter brauchen, um für die Unternehmen im Kreis ein verlässlicher Standort zu sein. Dazu gehört auch die Organisation des Schul- und Ausbildungswegs“, ergänzte Gesa Dunkelgut.

Die CDU will nun Anfang kommenden Jahres auf die Kreisverwaltung zugehen und den Einsatz von Schnellbussen prüfen lassen. „Dazu sollen die relevanten Schülerzahlen ermittelt und die anfallenden Kosten erhoben werden“, so der Fraktionsvorsitzende Joachim Wagner.