Bad Oldesloe. In einem Online-Vortrag zum Aktionstag gegen Gewalt an Frauen wird über Tötungsdelikte durch Intimpartner informiert.

Vereine, Verbände und Organisationen in zahlreichen europäischen Ländern machen jährlich am 25. November zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen Menschen auf tödliche Übergriffe durch Ehemänner, Lebens- und Ex-Partner aufmerksam. Sogenannte Intim-Femizide sind dabei mit Abstand die tödlichste Form: Allein im Jahr 2020 starben bundesweit 139 Frauen durch die Hand ihrer Partner oder Ex-Partner. Jeden Tag kommt es zu einem polizeilich registrierten Tötungsversuch an einer Frau.

Anlässlich der diesjährigen Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ laden die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen und der Kreisverwaltung Stormarn gemeinsam mit dem KIK-Netzwerk des Kreises gegen häusliche Gewalt zu einem digitalen Vortrag am Donnerstag, 24. November, um 19.30 Uhr ein.

Auch „Ehrenmorde“ häufen sich in Deutschland

An diesem Tag wird die Referentin, Professorin Monika Schröttle, insbesondere über Femizide in Deutschland berichten. Die ausgewiesene Expertin leitet den Schwerpunkt Gender, Gewalt und Menschenrechte am Institut für empirische Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit diesem Thema.

In ihrem Vortrag wird sie unter anderem auf die verschiedenen Arten von Femiziden eingehen. Neben der Tötung durch Intimpartner wird zudem nach Morden im Namen der „Ehre“, Mitgift-bezogenen sowie nichtintimen Femiziden unterschieden. Dabei geht Schröttle unter anderem auf Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen ein, die auf der Unterordnung und Kontrolle von Frauen in patriarchalischen Gesellschaften beruhen.

Referentin stellt Schutzkonzepte für Betroffene vor

Darüber hinaus wird die Professorin über Konzepte zum Schutz von Frauen und Mädchen vor häuslicher und sexualisierter Gewalt informieren und welche Maßnahmen zur Bekämpfung und Verhinderung von Femiziden durch die Regierungen auf nationaler und internationaler Ebene in die Wege geleitet worden sind.

Der Online-Vortrag ist kostenlos. Eine Anmeldung ist allerdings erforderlich und sollte per Mail an s.polmann@kreis-stormarn.de erfolgen.