Glinde. Gedenkstätte erinnert an NS-Zwangsarbeiter in Kurbelwellenwerk. Wie viel Geld die Stadt für das Projekt investiert hat.

Am Sonntag, 13. November, ist Volkstrauertag. Die Stadt Glinde nimmt das zum Anlass, ihr neues Mahnmal auf dem Gelände der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld am Holstenkamp einzuweihen. Es erinnert an NS-Zwangsarbeiter im Kurbelwellenwerk. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 12 Uhr, für musikalische Begleitung sorgt der Schulchor. Stadtarchivar Carsten Walczok hält eine Rede.

Glinde hat 25.000 Euro in das Projekt investiert. Jungen und Mädchen der Bildungseinrichtung entwarfen bei einem Wettbewerb Varianten für die Gedenkstätte. An der Ecke Holstenkamp waren Tausende Zwangsarbeiter aus ganz Europa und Kriegsgefangene vor allem aus Osteuropa in einem Lager untergebracht. Sie arbeiteten im Kurbelwellenwerk: ein spezialisierter Metallbetrieb, der zum Krupp-Konzern gehörte und für die deutsche Luftwaffe fertigte. Er wurde 1936 gebaut und 1943 erweitert. 1945 räumten die Nationalsozialisten das Werk und vernichteten wichtige Dokumente. Die britischen Besatzer demontierten nach Kriegsende eiligst die Anlagen. Alles was brauchbar erschien, wurde außer Landes gebracht. Die letzten Baracken des Lagers wurden in den 60er-Jahren abgerissen.