Trittau. Bau- und Umweltausschuss Trittau segnet Sanierungskonzept ab. Kontaminierung treibt Kosten in Höhe: auf bis zu 1,1 Millionen Euro.
In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Trittauer Bau- und Umweltausschuss mit der anstehenden Entschlammung des Mühlenteichs beschäftigt. Durch sie soll die Gewässerdurchgängigkeit des Trittauer Mühlenbachs wieder hergestellt werden. Sebastian Stoll vom Lübecker Ingenieurbüro Dr. Lehners und Wittorf erläuterte anhand eines Exzerpts die Ergebnisse des rund 80-seitigen chemischen Untersuchungsberichts. Anhand von Schaubildern zeigte er auf, wie sehr und in welchen Bereichen der Mühlenteich verschlammt ist und ausgehoben werden muss, und stellte die verschiedenen Verfahren zur Sanierung vor.
Wie die Analysen des Schlamms gezeigt haben, ist dieser zu kontaminiert, um ihn auf landwirtschaftliche Flächen ausbringen zu können. Weiter heißt es in dem Bericht: „Eine Verwertung in Rekultivierungsschichten ist hinsichtlich der Feststoffparameter Blei, Quecksilber, Cadmium, Kupfer und Zink nicht möglich.“ Ebenfalls überschritten würden die Grenzwerte für Sulfat und Chlorid.
Belastung mit giftigen Schwermetallen verteuert Entsorgung
Bürgermeister Oliver Mesch sagt: „Der Schlamm hat eine hohe Deponieklasse und muss daher fachgerecht entsorgt werden.“ Somit komme nur die Einlagerung auf einer Deponie beziehungsweise eine Müllverbrennung infrage.
Die reinen Entsorgungskosten schätzt das Ingenieurbüro auf rund 389.790 Euro bis 990.000 Euro, je nachdem, welche Methode zum Einsatz kommt. Hinzu kommen die Kosten für das Lösen und Aufbereiten des Schlamms vor Ort, bei denen jeder Kubikmeter Material nach derzeitigem Stand mit etwa zwölf Euro zu Buche schlägt, was bei geschätzten 9885 Kubikmetern in der Summe 118.620 Euro ergibt. Für die Baustelleneinrichtung kommen noch einmal 10.000 Euro hinzu. Die Nettogesamtkosten beziffert das Planbüro auf 518.410 bis 1,119 Millionen Euro.
Ausschuss sieht die Notwendigkeit für eine Entschlammung
Als Verfahren zur Abtragung des Schlamms empfiehlt Sebastian Stoll Schwimmsauger. Laut Bürgermeister Mesch hat das Verfahren den Vorteil, dass der Teich nicht abgelassen werden muss und Fische nicht zu Schaden kommen. Die Sedimente hätten sich vorwiegend um den Bach herum abgelagert, teilweise sei das Wasser dort ganz flach. Das ist keine Überraschung: Der Mühlenteich ist nach Kenntnis von Mesch seit mindestens 20 Jahren nicht mehr entschlammt worden.
Die Maßnahme sei notwendig und führe ebenso wie die Einführung einer Sohlgleite (Fischtreppe) im nördlichen Bereich zu einer ökologischen Aufwertung des Gewässers. Dieser Sicht folgte der Ausschuss, indem er dem Konzept zustimmte und den Sperrvermerk für die dafür erforderlichen Haushaltsmittel von insgesamt 750.000 Euro aufhob.