Bad Oldesloe. Ukrainische Geflüchtete machen sich in Zahlen der Arbeitsagentur für August bemerkbar. Viele Ausbildungsplätze noch immer unbesetzt.
Die Zahl der Arbeitslosen in Stormarn ist im August erneut gestiegen – allerdings nur leicht um 0,1 Punkte auf jetzt 3,6 Prozent. Verglichen mit Juli waren laut Agentur für Arbeit in Bad Oldesloe 67 Personen mehr erwerbslos gemeldet. Der Anstieg fällt damit deutlich geringer aus als noch im Juli, als gegenüber dem Vormonat 540 zusätzliche Jobsuchende registriert worden waren.
Damit sind aktuell 4714 Menschen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Zum Vergleich: Im August vor einem Jahr waren es 4615 Menschen (3,5 Prozent) und damit 99 weniger. Sönke Zahrt, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit, ist mit der Entwicklung am Arbeitsmarkt dennoch zufrieden. „Wir beobachten im August unterschiedliche Entwicklungen im Bereich der Arbeitslosenversicherung und der Grundsicherung“, sagt er. Während bei der Arbeitsagentur, zuständig für die Arbeitslosenversicherung, die Zahl arbeitsloser Menschen um 60 zum Vormonat gesunken sei, habe sie beim Jobcenter um 127 gegenüber Juli zugenommen.
Arbeitsagentur führt Entwicklung auf Geflüchtete aus der Ukraine zurück
Die Divergenz führt Zahrt auf die gestiegene Zahl ukrainischer Flüchtlinge zurück, die beim Jobcenter registriert sind. Seit dem 1. Juni können diese Leistungen aus der Grundsicherung beziehen. Von 983 gemeldeten erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit seien aktuell 413 arbeitslos, 82 mehr als im Juli. Im August wurden in Stormarn 339 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 2722 sind aktuell unbesetzt. Das sind 519 mehr als vor einem Jahr.
Besonders im Bereich Leiharbeit (561 vakante Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (309) und im Gesundheits- und Sozialwesen (303) fehlt Personal. Zudem sind laut Arbeitsagentur von 1545 Lehrstellen im Kreis 493 noch unbesetzt. Gesucht werden vor allem Fachkräfte für Lagerlogistik und Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement.