Ammersbek. Wer möchte sich für mehr Beteiligung engagieren? 17 von rund 670 angeschriebenen Zwölf- bis 18-Jährigen haben Interesse.

An der Umfrage zur Jugendbeteiligung, die die Ammersbeker Gemeindevertreter Ende vergangenen Jahres beschlossen hatten, hat sich nicht einmal jeder Zehnte der rund 670 persönlich angeschriebenen Zwölf- bis 18-Jährigen beteiligt. In den Ortsteilen Hoisbüttel-Dorf/Lottbek lag die Antwortquote bei knapp zwölf Prozent. Im Gebiet Rehagen/Schäferdresch/Bünningstedt waren es nur rund sieben Prozent. Die Bereitschaft, ein Amt zu übernehmen, ist noch einmal deutlich geringer: Von den 63 Einsendern erklärten lediglich 17 ihr Interesse.

Der Ausschuss für Soziales, Jugend und Kultur befasst sich jetzt mit den Ergebnissen der Umfrage. Die SPD möchte die Gründung eines Kinder- und Jugendbeirats (Kijub) voranbringen. Sie beantragt, dass die Verwaltung zu allen Jugendlichen Kontakt aufnehmen soll, die sich ein Amt vorstellen könnten.

Jugendzentrum am Schäferdresch und Hoisbüttel wurden geschlossen

Mit dem Kijub, den es in Nachbarorten wie Ahrensburg und Bargteheide bereits gibt, könne die politische Beteiligung künftig ordnungsgemäß vorgenommen werden. „Außerdem kann der Beirat sich aktiv mit der Schaffung von Treffpunkten für die Jugendlichen beschäftigen und damit die Voraussetzungen für eine offene Jugendarbeit in die Wege leiten“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Ehrig.

Die beiden Jugendzentren, die es früher in den Ortsteilen Schäferdresch und Hoisbüttel gab, sind schon vor etlichen Jahren mangels Besuchern geschlossen worden. In dem Gebäude am Sportplatz an der Straße Schäferdresch hat die Ahrensburger Tafel mittlerweile eine Ausgabestelle eingerichtet. Das Gebäude in Hoisbüttel wurde zur Kinderkrippe umgebaut und gehört nun zur Kindertagesstätte Lottbek.

Im Ortsteil Bünningstedt gab’s überhaupt keine Resonanz

Wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ortsteilen wurde die Umfrage zweigeteilt. Sämtliche Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren wurden aus dem Rathaus angeschrieben. Anschließend konnten sie das Formular entweder auf der Homepage der Gemeinde Ammersbek ausfüllen oder es per E-Mail oder Post an die Verwaltung zurückschicken.

In Hoisbüttel-Dorf/Lottbek gab es 40 Rückmeldungen bei 347 Adressaten. Die meisten Jugendlichen sprachen sich für einen Aufenthaltsraum (16-mal) und einen Holzpavillon (13-mal) als Treffpunkt aus. Als mögliche Standorte wurden unter anderem am Rathaus und an der Grundschule Hoisbüttel vorgeschlagen. Darin, dass Kinder und Jugendliche stärker an Entscheidungen beteiligt werden sollten, herrschte Einigkeit. Allerdings meinten nur zehn Einsender, dass sie auch ein Amt übernehmen würden.

Einsender favorisieren Holzpavillon und festen Aufenthaltsraum

Ähnlich sieht die Auswertung für die Ortsteile Rehagen/Schäferdresch, Bünningstedt und Daheim-Heimgarten aus. Von 324 angeschriebenen Jugendlichen antworteten nur 23. In Bünningstedt gab es überhaupt keine Resonanz.

Die Einsender favorisierten einen Holzpavillon (achtmal) und einen Aufenthaltsraum (siebenmal) als Treffpunkt. Von den 21 Mädchen und Jungen, die sich für mehr Beteiligung aussprachen, waren sieben bereit, auch ein Amt zu übernehmen.

Kijub hat in Gremien Rede- und Antragsrecht

In Ammersbek gibt es schon seit Langem Bestrebungen, einen Kinder- und Jugendbeirat zu installieren. Bereits Anfang 2018 hatte die Gemeindevertretung dazu einstimmig einen SPD-Antrag verabschiedet: Demnach sollte die Wahl vorbereitet und eine entsprechende Satzung entworfen werden.

Die Kijub-Mitglieder vertreten Interessen ihrer Altersgruppe unter anderem in der Gemeindevertretung und den politischen Ausschüssen. Sie haben auch ein Rede- und Antragsrecht.

Ammersbeker Ausschuss für Soziales, Jugend und Kultur Di 16.8., 19.30 Uhr, Mensa der Grundschule Hoisbüttel, Teichweg 27