Glinde. Petra Grüner und ihr Mann Jan Schwartz, der Stadtvertreter ist, ziehen nach Oststeinbek. Dort bleibt das Ehepaar politisch aktiv.
Sie haben fünf Sitze im Stadtparlament, erreichten bei der Kommunalwahl vor vier Jahren 18,1 Prozent und bringen auf unterschiedlichen Feldern viele Ideen ein, um Glinde fit für die Zukunft zu machen. Die Grünen sind in der rund 18.900 Einwohner zählenden Kommune fest verankert. Das ist auch ein Verdienst von Petra Grüner (61) und Jan Schwartz (63). Sie ist Fraktionschefin, er unter anderem Vorsitzender des Hauptausschusses. Die beiden haben die Partei maßgeblich geprägt. In Glinde ist für das Ehepaar demnächst Schluss. Es zieht nach Oststeinbek, wird sich dort weiterhin politisch engagieren.
Grüner und Schwartz werden ihre Mandate noch im Oktober niederlegen und sich damit aus der Stadtvertretung verabschieden. Ihr neues Zuhause ist dann die Seniorenwohnanlage an der Brückenstraße. Auf der jüngsten Fraktionssitzung wurden die Glinder Parteikollegen über den Schritt in Kenntnis gesetzt. „Uns war immer klar, dass wir nicht bis ins hohe Alter in unserem Haus bleiben wollen. Und wir wollten immer eine bessere Anbindung an Hamburg“, sagt Grüner. Für beide beginne im Herbst ein neuer Lebensabschnitt.
Jan Schwartz kandidierte 2017 für das Bürgermeisteramt
So wirklich überraschend kommt der Abschied aus Glinde nicht. Das Paar hatte im Dezember vergangenen Jahres den Grünen-Ortsverband mit Gleichgesinnten in Oststeinbek neu gegründet und bekleidet Vorstandsämter. Durch den Umzug ist es den erfahrenen Politikern jetzt auch möglich, Gemeindevertreter zu werden. Im Parlament wollen die Grünen nach der Kommunalwahl im Mai 2023 vertreten sein. In Glinde ist das Duo seit 2008 politisch aktiv. Schwartz war zehn Jahre Ortsvorsitzender, kandidierte 2017 für das Bürgermeisteramt genauso wie SPD-Fraktionschef Frank Lauterbach. Amtsinhaber Rainhard Zug setzte sich im ersten Wahlgang durch, erreichte 55,1 Prozent der Stimmen.
Der Wirtschaftsjournalist hat sich zudem einen Namen gemacht als Sprecher der Bürgerinitiative zur Rettung der Suck’schen Kate, ein denkmalgeschütztes Haus, das der Eigner verkommen lässt. Eines seiner wichtigsten Projekte ist zudem, Glinde zu einer Fahrradstadt zu machen. Grüner, die als Lehrerin arbeitet, ist die erste Frau an der Spitze der Glinder Grünen-Fraktion. Sie ist meinungsstark, zeigt klare Kante. Davon können sich Besucher von Ausschusssitzungen immer wieder überzeugen.
In Oststeinbek waren die beiden bereits mit einem Stand im Bundes- sowie im Landtagswahlkampf vertreten, warben im Ortszentrum um Sympathien. Vor Kurzem hat der Vorstand mit dem sogenannten Grünschnack ein neues Format eingeführt. Bei regelmäßigen Treffs können Bürger Ideen einbringen. Das Ehepaar steht für Transparenz. Mit diesem Politik-Stil will es auch in Oststeinbek Erfolg haben. Die Fraktion der Glinder Grünen hat aktuell acht Mitglieder. Nun gilt es, Nachfolger für die Ausschüsse zu finden.