Basthorst. Heike Koschyk hat das Leben vom Vater des Modeschöpfers Karl Lagerfeld nachgezeichnet. Ihr Buch stellt sie auf Gut Basthorst vor.
Es ist die faszinierende Geschichte einer hanseatischen Kaufmannsfamilie, die die Hamburger Autorin Heike Koschyk in ihrem neuen zweibändigen Romanprojekt erzählt. „Das Glück unserer Zeit. Der Weg der Familie Lagerfeld“ ist der Titel des ersten Bandes, aus dem die Autorin am Sonnabend, 25. Juni, zum Auftakt der Reihe „Literatur auf dem Landgut“ auf Gut Basthorst liest.
Die Autorin liest am 25. Juni in Basthorst
Zentrale Figur in Band eins ist Otto Lagerfeld (1881-1967), Vater des späteren Modeschöpfers Karl und Gründer des Kondensmilch-Unternehmens „Glücksklee“. Sein abenteuerliches Leben hat Koschyk, die unter dem Pseudonym Sophie Bonnet Provence-Krimis mit Bestsellergarantie schreibt, anhand von originalen Dokumenten und fiktionalen Ergänzungen nachgezeichnet. Band zwei soll Ende August erscheinen.
„Es war ein unglaublicher Aufwand, die unzähligen Details, die mir am Ende vorlagen, zu einer packenden Geschichte zu verweben und sie darüber hinaus in einen historischen Kontext zu setzen – geografisch, gesellschaftlich und politisch“, erzählt Heike Koschyk. „Zudem wollte ich den handelnden Personen gerecht werden und sie so beschreiben, wie sie wahrscheinlich gewesen waren.“
Den angefangenen Provence-Krimi hat sie erst einmal zur Seite gelegt
Wie kam es überhaupt zu diesem Projekt? Nach dem Tod von Karl Lagerfeld im Jahr 2019 wuchs auch das mediale Interesse an dessen Vater Otto. Heike Koschyk war da bereits seit Längerem mit Günter Lagerfeld, dem Enkel von Ottos Bruder Paul, und dessen Ehefrau Ute befreundet. Und eines Tages fragten die Lagerfelds Heike Koschyk, ob sie daran interessiert sei, einen Roman über Otto und die Familie Lagerfeld zu schreiben.
So bekam Koschyk exklusiv Einblick in das umfangreiche Archiv der Familie. „Nachdem ich all das sortiert hatte, war ich erst einmal sprachlos, was es alles an Informationen über Ottos Leben gab. Bis dahin war ja nur sehr wenig über ihn bekannt gewesen“, sagt Koschyk. Sie legte den angefangenen Provence-Krimi erst einmal zur Seite – und begann über Otto Lagerfeld zu schreiben.
Autorin beschreibt Otto Lagerfeld als „sehr weltoffen und neugierig“
Ein umtriebiger Mensch, der schon früh hinaus wollte in die Welt, beruflich nach Venezuela ging, nach Kolumbien, New York, später nach Wladiwostok. In Sibirien geriet er in Kriegsgefangenschaft, ihm gelang die Flucht, 1918 kehrte er nach Hamburg zurück. „Otto Lagerfeld war sehr weltoffen und neugierig, ein klassischer Hanseat. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit waren ihm sehr wichtig. Und er war ein ausgeprägter Familienmensch, er hat immer versucht, alle zusammenzuhalten“, sagt Heike Koschyk.
Ein Familienmensch, dem es gleichwohl immer immens wichtig war, als Kaufmann erfolgreich zu sein und wohlhabend zu werden. Auch und nicht zuletzt, um seinem Vater zu gefallen, damit dieser stolz auf ihn sein konnte. Aber war Lagerfeld auch ein glücklicher Mensch? „Das“, sagt Heike Koschyk, „weiß ich nicht.“
Der ehemalige Abendblatt-Redakteur Volker Albers moderiert die Veranstaltung
Die Lesung wird begleitet von einem Chor unter Leitung des Tenors und Pianisten Hendrik Lücke, der bereits auf vielen Hamburger Bühnen (Laeiszhalle, Thalia-Theater, Kampnagel) gastiert hat. Zudem zeigt die Autorin eine Reihe von Lichtbildern, die das Leben der Familie Lagerfeld illustrieren. Moderiert wird die Veranstaltung vom ehemaligen Abendblatt-Redakteur Volker Albers.
Heike Koschyk liest Sa 25.6., 17 Uhr, mit Chor und Gespräch, Gut Basthorst, Auf dem Gut 3, 21493 Basthorst, Karten zu 22 Euro (inkl. Gebühren) unter literaturaufdemlandgut.reservix.de und an der Abendkasse