Ahrensburg. Vom Investitionsprogramm Impuls 2030 des Landes Schleswig-Holstein profitieren elf Bildungseinrichtungen im Kreis.

Der Investitionsbedarf an den Schulen in Schleswig-Holstein ist offenkundig immens. 244 hatten Finanzmittel aus dem zweiten Schulbau- und Sanierungsprogramm des Landes Impuls 2030 beantragt, 93 Einzelmaßnahmen sind letztlich ausgewählt worden. Von den insgesamt zur Verfügung gestellten 111,25 Millionen Euro werden rund zehn Millionen in elf Schulen im Kreis Stormarn fließen. „Ich bin froh, dass wir mit dem Impulsprogramm den Schulträgern in Stormarn unter die Arme greifen können, um die Schulen im Kreis verbessern und auf den neuesten Stand bringen zu können“, sagt Lukas Kilian, der für Reinbek, Glinde, Oststeinbek und Barsbüttel zuständige CDU-Landtagsabgeordnete.

Gymnasium Glinde erhält 1,85 Millionen Euro

Besonders gefreut haben dürfte er sich über die 1,85 Millionen Euro für das Gymnasium Glinde. Hier soll der gesamte naturwissenschaftliche Bereich, insbesondere die Sektionen Biologie und Chemie, saniert und in eine offene Lernlandschaft verwandelt werden. Das betrifft rund ein Dutzend Räume mit einer Gesamtfläche von mehr als 1500 Quadratmetern.

„Es ist großartig, dass wir für dieses wichtige Vorhaben finanzielle Unterstützung vom Land bekommen haben, um den kompletten Bereich zukunftsfähig gestalten zu können“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug. Schüler und Lehrer würden nach dem Umbau beste Lern- und Arbeitsbedingungen bekommen.

Zarpen bekommt Zuschuss von drei Millionen Euro

Sogar drei Millionen Euro und damit den höchsten Landeszuschuss im Kreis erhält die Dörfergemeinschaftsschule Am Struckteich in Zarpen im Amt Nordstormarn. „Davon hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt. Deshalb wollte ich die Nachricht anfangs gar nicht glauben“, so Amtsdirektor Stefan Wulf überglücklich. Einst sei er selbst Schüler Am Struckteich gewesen, weshalb an diesem wichtigen Projekt sein Herz hänge.

Seit 2018 werde im Amt ein kompletter Schulneubau intensiv diskutiert. Eine Ertüchtigung der Bestandsbauten sei nicht wirtschaftlich und eine Vergrößerung wegen steigender Schülerzahlen ohnehin notwendig gewesen. Das Amt rechnet mit einer Gesamtinvestition von neun Millionen Euro.

Eine Schule für Kinder aus fünf Gemeinden

„Dass wir durch das Land nun einen Zuschuss von einem Drittel der benötigten Summe erhalten, wird die Akquise der verbleibenden zwei Drittel sicher erleichtern“, ist Wulf überzeugt. Zumal in der Angelegenheit alle fünf beteiligten Gemeinden „an einem Strang ziehen“ würden. Das passende Grundstück ist bereits gefunden. Es liegt auf der anderen Seite des Zarpener Sportplatzes, keine 500 Meter vom aktuellen, zweizügigen Schulstandort mit 164 Schülern aus fünf Gemeinden des Amtes entfernt.

Bis zum Sommer soll das Raumprogramm stehen. Es folgen Bauantrag und die Ausschreibung für die einzelnen Gewerke. „Und spätestens 2024 soll dann Baustart sein“, hofft Stefan Wulf. Der sich zudem über weitere 393.000 Euro für einen Erweiterungsbau mit zwei Klassenräumen für die Grundschule Hamberge freut.

Stormarnhalle soll umfassend saniert werden

Glücklich schätzt sich auch Marco Müller, Kämmerer in Ammersbek. Die Grundschule am Steenhoop im Ortsteil Bünningstedt soll ebenfalls einen kompletten Neubau erhalten. „Dafür haben wir bereits 2,1 Millionen Euro aus dem Impulsprogramm I erhalten“, berichtet Müller. Nun folgte eine weitere Million für die Sanierung der Sporthalle Hoisbüttel.

Ebenfalls eine Million Euro erhält die Stadt Bad Oldesloe, um die stark sanierungsbedürftige Stormarnhalle auf Vordermann zu bringen. Davon werden neben vielen Sportvereinen mit der Theodor-Mommsen-Schule, der Theodor-Storm-Schule, der Ida-Ehre-Schule und der Stadtschule gleich vier Schulen der Kreisstadt profitieren.

Finanzspritzen des Landes erhalten zudem die Matthias-Claudius-Schule in Reinfeld (1,15 Millionen Euro), die Friedrich-Junge-Schule in Großhansdorf (474.962 Euro), die Grundschule am Aalfang in Ahrensburg (339.627 Euro), die Immanuel-Kant-Schule in Reinfeld (262.500 Euro), die Mühlauschule in Lütjensee (119.800 Euro) sowie die Grundschule in Hoisdorf (52.700 Euro).

Kreise erhielten Budgets gemäß ihrer Schülerzahlen

Zwischen Mitte November 2021 und Ende Februar dieses Jahres konnten die kommunalen Schulträger ihre geplanten Vorhaben beim Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) anmelden. Hierfür waren in Abstimmung mit dem Bildungsministerium und den Kommunalen Landesverbänden (KLV) Bestandserfassungsbögen für Gebäude und für Außenanlagen entwickelt worden.

„Gefördert werden Sanierungen, Umbauten und Erweiterungen bestehender Schulgebäude, Sporthallen, Außenanlagen, Mensen, Aufenthalts- und Arbeitsräumen, Werkstätten und Labore“, erläutert der CDU-Abgeordnete und Justizminister Claus Christian Claussen.

7,7 Millionen Euro für Ersatz- und Pflegeschulen

Die Bedarfe wurden nach dem Ende der Anmeldungsfrist priorisiert und bewertet. Maßnahmen, die wegen Schadstoffgefährdung oder aus Brandschutzgründen erforderlich sind, erhielten bei der Bewertung eine besondere Gewichtung. Für die Kreise wurden schließlich Budgets gemäß ihrer Schülerzahlen gebildet und die angemeldeten Vorhaben durch ein Auswahlgremium ausgewählt.

„Eine gute Lernumgebung trägt maßgeblich zum Lernerfolg bei, das wissen wir nicht erst seit der Pandemie“, erklärte Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien (CDU). Deshalb habe das Land die Schulträger mit den Finanzmitteln aus dem Impulsprogramm unterstützt.

Die Ersatzschulen, Pflegeschulen, Kammern und Innungen erhalten überdies mit gut 7,7 Millionen Euro ebenfalls Geld zur Schulbauförderung.