Glinde. Eingeschlagene Fenster des Fachwerkhauses sind jetzt mit Holz abgedichtet. Kauft Glinde das Kulturdenkmal in diesem Jahr?
Das Landesamt für Denkmalpflege hatte schon eine sogenannte Ersatzvornahme geplant, wollte unter anderem die eingeschlagenen Fenster und Türen der Suck’schen Kate in Glinde abdichten lassen. Die Kosten würde die Behörde dem Eigentümer in Rechnung stellen. Aktiv wurde sie bislang nur nicht, weil die Stadt einen Kauf des Kulturdenkmals noch in diesem Jahr erwägt. Jetzt hat der Besitzer die Auflagen erfüllt, undichte Stellen am Fachwerkhaus mit Holzplatten zugemacht. Wie berichtet, wird Bürgermeister Rainhard Zug mit dem Unternehmer im Juli Verhandlungen über einen Erwerb der Immobilie führen.
Der Geschäftsmann aus Bergedorf hatte die 1855 erbaute Kate 2012 gekauft, wollte sie angeblich sanieren und selbst einziehen. Bis heute ist jedoch nichts passiert. Das Haus – für viele Glinder ein Wahrzeichen der Stadt – verkommt. Bürger gründeten eine Initiative zur Rettung der Kate. Der Eigner ist nicht verpflichtet, das Gebäude auf Vordermann zu bringen. Er muss nur für Standsicherheit sorgen. Vor Jahren setzte er auf Anordnung der Behörde Stützbalken an die Außenwand.
Eigentümer will für marode Immobilie 550.000 Euro haben
Bei den Parteien ist der Eigner unten durch, sie liebäugelten mit einem Enteignungsverfahren. Nur wegen geringer Erfolgschancen wurde die Sache nicht weiterverfolgt. Stattdessen steht ein Kauf im Raum. 550.000 Euro will der Geschäftsmann haben und fordert eine Beteiligung, sollte Glinde einen Teil des Grundstücks für mehr als diese Summe veräußern. Auf einen solchen Deal wollen sich Politiker nicht einlassen.