Bad Oldesloe. Maler, Fotografen, Bildhauer und Co zeigen bei der Messe KunstWerk22 auch neue Werke aus der Corona-Zeit. Der Eintritt ist frei.
Künstler und ihre Werke brauchen Betrachter. Beides zusammenzubringen war angesichts der Corona-Pandemie, abgesagter Messen und Ausstellungen zeitweise schwer möglich. In Bad Oldesloe will der Förderverein KunstHaus am Schüberg (Ammersbek) mit der KunstWerk22 einen Neustart wagen. Bei der Kunstmesse in der Stormarnhalle werden Ende April 100 Maler, Bildhauer, Fotografen und Co endlich wieder zeigen können, was sie in den vergangenen zwei Jahren in ihren Ateliers auf Papier, Leinwand oder in Form gebracht haben.
Absage der Kunstmesse war für Veranstalter ein Schlag
Die Plakate für die KunstWerk20 vor zwei Jahren waren schon gedruckt, die Ausstellerliste gefüllt, die Stormarnhalle gebucht. Dann kam der Lockdown. Die erste Messe unter dem neuen Namen musste abgesagt werden. Zu streng die Auflagen, zu hoch das Ansteckungsrisiko. Das war ein Schlag für die Kulturszene in Stormarn – und auch für die Veranstalter.
Jetzt ein neuer Versuch. Mit einem etwas abgeänderten Konzept und unter einem neuen Namen reaktiviert der Förderverein KunstHaus die Ausstellung. „Der Vorgänger, die Stormart, war an bestimmte Personen gebunden. Aus rechtlichen Gründen haben wir uns daher entschieden, der Veranstaltung einen neuen Namen zu geben“, sagt Fördervereinsvorsitzender Holger Möller. Mit der Änderung des Konzeptes solle den Künstlern die Organisation der Messe zurückgegeben werden. Alle zwei Jahre soll deswegen auch die Besetzung des Organisationsteams wechseln.
Es geht auch um Vernetzung und Austausch der Szene
Der neue Name gibt den Veranstaltern gleichzeitig auch die Möglichkeit, das Feld der Aussteller weiter zu fassen. So werden am 23. und 24. April nicht nur Kunstschaffende aus Stormarn ihre Werke zeigen. „Unser neues Konzept sieht vor, dass wir die Messe auch für Künstler öffnen, die nicht in Stormarn wohnen oder arbeiten“, sagt Möller.
Bisher war der Bezug zum Kreis eine Voraussetzung für die Teilnahme gewesen. Jetzt gibt es einen „Künstlerschlüssel“: 70 Prozent Stormarner, 30 Prozent überregionale Aussteller. Jeder hat sechs Quadratmeter Platz. Dafür wird die Stormarnhalle mit Stellwänden in Gänge und Messestände unterteilt.
Förderverein sieht Ausstellung als Netzwerktreffen an
Hinter der Kulturszene liegt eine lange Durststrecke. Auch deswegen wollten die Veranstalter die Kosten für Künstler und Besucher gleichermaßen gering halten. Die Standmiete ist mit 65 Euro verhältnismäßig niedrig. Gäste können die Messe kostenlos besuchen. „Das macht sie zu einem niedrigschwelligen Angebot und spricht hoffentlich auch viele Menschen an, die sich sonst nur am Rande für Kunst interessieren“, sagt Holger Möller. Möglich ist das nur, weil es sich bei der KunstWerk22 nicht um eine kommerzielle Messe handelt. Die Organisatoren sind nicht auf Gewinn aus. Um die Finanzierung kümmert sich der Förderverein und wird dabei in diesem Jahr von der Ahrensburger Firma Edding und der Sparkassen-Kulturstiftung unterstützt.
Neu ist auch, dass es keine Jury geben wird. Jeder, der sich berufen fühlt, kann sich bewerben. Bei der KunstWerk22 geht es nicht nur darum, Künstler und Betrachter zusammenzubringen. Die Veranstalter betonen, dass es sich nicht um eine Verkaufsveranstaltung handelt. Vielmehr versteht der Förderverein die Ausstellung auch als eine Art Netzwerktreffen. „Die Kunstszene lebt durch Vernetzung und Austausch. Die Erfahrung zeigt, dass das schon früher gut funktioniert hat“, sagt der Ammersbeker Bildhauer und Künstlerische Leiter des KunstHauses am Schüberg, Axel Richter.
Die Teilnehmenden werden per Losverfahren bestimmt
Bestes Beispiel sei die BOart in Bad Oldesloe. Die Galerie wurde von einem Künstlerkollektiv gegründet, um Kunstschaffenden im Kreis dauerhaft einen Ort zu geben, an dem sie ihre Werke präsentieren können. „Ohne die Vernetzung und die Kontakte, die auf der Stormart zustande gekommen sind, würde es die Galerie in der Form wohl nicht geben“, sagt Malerin Friderike Bielfeld, die sich in diesem Jahr mit weiteren Künstlern an der Messe-Organisation beteiligt.
Schirmherr ist der Oldesloer Bürgermeister Jörg Lembke. „Ich freue mich sehr, dass die Messe nun alle zwei Jahre in Bad Oldesloe veranstaltet wird und ich denke, dass die Stormarnhalle der richtige Ort ist“, sagt er. Das Organisationsteam hat sich bei der Vergabe der 100 Plätze für das Losverfahren entschieden. Das soll allerdings nur dann zum Einsatz kommen, wenn die Zahl der Bewerber das Kontingent übersteigt. Bis jetzt haben sich 93 Aussteller eingetragen, einige Standplätze sind also noch zu vergeben. Bis Freitag, 8. April, werden Anmeldungen unter der E-Mail info@kunstwerk-stormarn.de entgegengenommen.
KunstWerk22 Stormarnhalle Bad Oldesloe, Sonnabend, 23. April, von 11 bis 18 Uhr, und Sonntag, 24. April, von 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei.