Ahrensburg. Vorsitzender des Finanzausschusses, Peter Egan (WAB) hatte mehr Haushaltsdisziplin angemahnt. Grüne wollen an Investitionen festhalten.
In der Debatte um die Haushaltslage in Ahrensburg warnen die Grünen vor der Streichung geplanter Bauvorhaben. „Es gibt eine große Anzahl an notwendigen Infrastrukturprojekten, insbesondere in den Bereichen Schule, Gebäudesanierung und Verkehr“, sagt Christian Stoffers, Vertreter der Grünen im Finanzausschuss. Investitionen in die Infrastruktur zahle sich auf die Dauer aus. „Aufgeschobene Renovierungen kosten langfristig mehr“, sagt Stoffers.
Ahrensburger Grünen warnen vor Streichung geplanter Bauvorhaben
Hintergrund ist die jüngste Warnung des Vorsitzenden des Finanzausschusses, Peter Egan. Der Politiker von der Wählergemeinschaft WAB hatte vorgerechnet, welche Bauprojekte bis 2031 auf die Schlossstadt zukommen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass diese finanziell nur mit einer erheblichen Kreditaufnahme zu bewältigen seien.
„In den kommenden zehn Jahren stehen Vorhaben mit einem Nettoinvestitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro auf der Agenda“, sagte Egan. Da die Stadt ihre finanziellen Reserven fast aufgebraucht habe und keine positive Haushaltsentwicklung absehbar sei, müsse ein Großteil der Projekte durch Kredite finanziert werden. „Rein theoretisch müsste Ahrensburg bis 2031 etwa 193 Millionen Euro Schulden aufnehmen.“
Es bedürfe Ideen, mit welchen Investitionen Kosten gesenkt werden könnten
Stoffers sieht zwar auch schwierige Zeiten auf die Schlossstadt zukommen, betont aber, dass dies „nicht zwangsläufig Verzicht und schon gar nicht ein Desaster“ bedeute. „Vielmehr bedarf es Ideen, mit welchen Investitionen bisherige laufende und eventuell zukünftig drohende Kosten gesenkt oder vermieden werden können“, so der Grüne. Eine Kreditaufnahme bei den derzeit niedrigen Zinsen sei sogar sinnvoll, wenn die durch die Investitionen erreichten langfristigen Kostenersparnisse die Kreditzinsen deckten.
„Jedes Jahr steigen die Energiekosten der Stadt. Investitionen in Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen innerhalb eines übergreifenden Energieeinsparkonzepts senken dauerhaft die laufenden Kosten und helfen dem Klima“, sagt Stoffers. Dabei könne die Stadt auf Modelle wie eine Bürgerinitiative als Finanzpartner zurückgreifen. „Den Diskurs auf Verzicht zu verengen, ist weder zielführend noch ideenstiftend“, so der Grüne. Eine ehrliche Finanzplanung müsse alle Auswirkungen betrachten, darunter auch soziale Folgen und den Umweltschutz.