Ahrensburg. Krankenkasse DAK legt Gesundheitsreport vor. Der Krankenstand im Kreis Stormarn ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Im ersten Halbjahr 2021 haben erwerbstätige Frauen und Männer im Kreis Stormarn ungewöhnlich selten krankheitsbedingt bei der Arbeit gefehlt. Der Krankenstand in der Region lag bei 3,7 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der DAK hervor, die zu den größten gesetzlichen Krankenversicherungen Deutschlands zählt. Sie hat mehr als 240.000 Versicherte in Schleswig-Holstein, davon rund 18.000 im Kreis Stormarn.

An jedem Tag bis Ende Juni waren durchschnittlich 37 von 1000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben. Hintergrund des gesunkenen Krankenstands ist der massive Rückgang bei den Atemwegserkrankungen (minus 181 Prozent). Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 48 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen, 87 Tage weniger als im Vorjahreszeitraum.

Für das gesamte Jahr 2020, das ebenfalls analysiert wurde, betrug der Krankenstand in Stormarn 3,9 Prozent. Den meisten krankheitsbedingten Arbeitsausfall in Schleswig-Holstein hatte 2020 mit 5,1 Prozent die Region Neumünster, den geringsten der Kreis Pinneberg mit 3,7 Prozent.

Den starken Rückgang bei den Atemwegserkrankungen führt Sabrina Gregersen, Chefin der DAK-Gesundheit in Ahrensburg, auf die Corona-Beschränkungen zurück: „Die Erkältungssaison im Frühjahr 2021 ist nahezu komplett ausgefallen. Wir sehen, dass sich Homeoffice, Lockdown und verstärkte Hygienemaßnahmen positiv ausgewirkt haben. Sie schützen nicht nur vor Corona, auch gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen.“

Mehr Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen

Gleichzeitig, so betont Gregersen, seien die Begleitumstände der Pandemie gerade im ersten Halbjahr 2021 für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region aber auch belastend gewesen.

„Die bei uns versicherten Beschäftigten hatten in den ersten sechs Monaten ein Plus bei den Fehlzeiten aufgrund von Muskel-Skelett- und psychischen Erkrankungen.“ Gründe hierfür sind weniger Bewegung, dafür aber mehr Stress und Ängste. Fast 50 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen im Homeoffice eine Zeitstruktur sowie eine klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben fehle. 44 Prozent mit Kindern unter 18 werden bei der Arbeit häufig gestört und abgelenkt, 20 Prozent haben häufig Schlafprobleme. Dennoch wünschen sich nur die Wenigsten eine vollständige Rückkehr ins Büro. 89 Prozent wollen auch künftig zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten.

Im Jahr 2020 gingen die meisten Ausfalltage auf das Konto von Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie etwa Rückenleiden. Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte waren es 309 Tage. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren für mehr als ein Fünftel (21,4 Prozent) des gesamten krankheitsbedingten Arbeitsausfalls verantwortlich. An zweiter Stelle folgten psychische Erkrankungen. Jeder fünfte Fehltag (20,2 Prozent) wurde 2020 von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen wie Neurosen oder Angststörungen verursacht. Auf Rang drei folgten mit 14,1 Prozent Atemwegserkrankungen (Erkältung, Bronchitis, Mandelentzündung).