Ahrensburg. Händler sorgen sich, dass Kunden während des Umbaus fern bleiben. Konzerte, Kino, Gewinnspiele und Infopunkt sollen dem entgegenwirken.
Der Umbau der Hamburger Straße im Ahrensburger Stadtzentrum soll von einem umfangreichen Baustellenmarketing begleitet werden. So sehen es zumindest Pläne von Citymanager Christian Behrendt vor, über die er die Politiker am Montag im Hauptausschuss informierte. Während der Bauarbeiten, die bereits begonnen haben und noch bis mindestens November 2023 andauern werden, plant der Citymanager verschiedene Informations- und Unterhaltungsveranstaltungen in unmittelbarer Umgebung.
Citymanager plant Veranstaltungen rund um Baustelle an der Hamburger Straße
„Ziel ist es, die potenziellen wirtschaftlichen Einbußen der angrenzenden Geschäfte während der Bauphase so weit es geht abzufedern“, sagt Behrendt. Durch die Veranstaltungen möchte der Citymanager trotz Einschränkungen während der Bauphase Kunden in die Hamburger Straße locken. Gleichzeitig soll es für Bürger und Kaufleute umfassende Informationsangebote zu Baumaßnahmen und Zeitplan geben.
Umgestaltung für 3,5 Millionen Euro ist Teil des Innenstadtkonzeptes
Die 3,5 Millionen Euro teure Umgestaltung der Einkaufsstraße ist Teil des Innenstadtkonzepts, Ahrensburg erhält dafür Geld aus dem Programm Städtebauförderung. Die Arbeiten haben im Sommer begonnen. Zurzeit werden Glasfaserleitungen verlegt. Im Frühjahr möchte Hamburg Wasser mit der Erneuerung der Wasserversorgungsrohre beginnen. Ab Mai 2022 ist beginnend am Rondeel der Ausbau der Straße bis zur AOK-Kreuzung geplant. Ziel der Umgestaltung ist es, die barocke Stadtanlage wiederherzustellen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. So sollen etwa neue Bäume gepflanzt werden, um den historischen Allee-Charakter erkennbar zu machen. Die Fahrbahn soll mit einem rötlichen Naturstein gestaltet werden.
Viele Händler äußern Sorge, dass Kundschaft verloren geht
Zudem sind vier barrierefreie Querungsstellen mit Leitsteinen für Sehbehinderte geplant. Auch soll ein Großteil der Parkplätze am Straßenrand wegfallen. „Seit ich die Stelle im vergangenen November angetreten habe, wird immer wieder die Sorge der Händler an mich herangetragen, dass ihnen durch die Arbeiten Kundschaft verloren geht“, sagt Behrendt. Deshalb habe er sich Gedanken gemacht, wie man die Baustelle mit etwas Positivem verbinden könne.
Citymanager plant Baustellekino, Flohmarkt und Baggerführerschein
Der Citymanager hat bereits einige Ideen gesammelt. Auf der Liste des Citymanagers finden sich unter anderem ein Baustellenkino mit Leinwand unmittelbar an der Arbeitsstelle, ein Flohmarkt, Gewinnspiele und die Möglichkeit für Kinder, einen „Baggerführerschein“ zu erwerben. Dazu soll es einen zentralen Infopunkt in einem der Geschäfte und Flyer mit allem Wissenswerten rund um die Baustelle geben.
Zum Auftakt soll es ein Konzert mit klassischer Musik geben
Händler sollen die Möglichkeit bekommen, an den Bauzäunen Werbebanner anzubringen. Zum Auftakt soll es am Sonnabend, 27. November ein Konzert mit klassischer Musik von dem Ahrensburger Allegro-Con-Trio geben. „Veranstaltungsort wird eine leerstehende Ladenfläche sein, dazu führe ich gerade Gespräche mit dem Eigentümer“, sagt Behrendt. Bei Speisen und Getränken soll die etwa zweistündige Veranstaltung Bürgern die Gelegenheit bieten, sich über die anstehenden Arbeiten zu informieren.
Ausschuss stellt 7500 Euro für Auftaktveranstaltung zur Verfügung
Die 7500 Euro für die Finanzierung des Konzertes haben die Mitglieder des Hauptausschusses bei drei Enthaltungen von Linken und SPD mehrheitlich zur Verfügung gestellt. Genutzt werden soll dafür ein Teil der Summe aus den Stadtgeld-Gutscheinen, die nicht eingelöst wurden. „Die Kosten habe ich mit Puffer veranschlagt, wahrscheinlich werde ich höchstens die Hälfte des Geldes benötigen“, sagt Behrendt. Was die anderen Ideen kosten, prüfe er zurzeit noch. Ob und wann was umgesetzt werde, wolle er mit Politikern und Händlern abstimmen.
Mehrere Politiker äußern sich skeptisch zu den Plänen
Einige Politiker äußerten sich skeptisch. „Als ich Bekannten von dem Baustellenmarketing erzählt habe, habe die mich angesehen, als sei ich von einem anderen Stern“, sagte etwa Jürgen Eckert (SPD). Doris Brandt (CDU) kritisierte, ihr sei nicht klar, wer eigentlich die Zielgruppe der Veranstaltungen sei. Es gab aber auch Unterstützung für die Pläne des Citymanagers. Peter Egan von der Wählergemeinschaft WAB etwa lobte die Pläne, regte aber an, Kunden im Zuge des Wegfalls der Stellplätze auf Alternativen hinzuweisen. „Ein Flyer mit allen Parkmöglichkeiten in der Innenstadt wäre wünschenswert“, sagte er.