Glinde. CDU und FDP setzen in Glinde Änderung der Baumschutzsatzung durch. Grundstückseigner können Holz jetzt leichter absägen.
Grundstückseigentümer in Glinde müssen künftig erst ab 100-Zentimer-Stammumfang eine Fällgenehmigung einholen, bislang waren es 80 Zentimeter. Möglich macht das die novellierte Baumschutzsatzung, die auf der jüngsten Stadtvertretersitzung mit Stimmenmehrheit von CDU und FDP beschlossen wurde. Ein weiteres Merkmal, über das schon in der Vergangenheit heftig gestritten wurde, ist die Herausnahme von Birken aus der Vorschrift.
Wie berichtet, hatte Bürgermeister Rainhard Zug eine Änderung vorgeschlagen. Sein Ziel: den Verwaltungsaufwand reduzieren und die Akzeptanz der Satzung erhöhen. Es sind jene Argumente, die der Verwaltungschef im August 2020 ins Feld führte, um die Vorschrift abzuschaffen. Sozialdemokraten und Grüne verhinderten das. Die Parteien sorgten dafür, dass Glinde 2018 nach sieben Jahren wieder eine Baumschutzsatzung bekam. Und sie möchten auch nicht, dass Bürger das Holz auf ihren Grundstücken leichter absägen können.
Machtverhältnisse im Stadtparlament haben sich geändert
Bis vor Kurzem wäre Zug mit seinem Plan auch nicht durchgekommen. Weil Ursula Stawinoga, langjährige Stadtvertreterin der Sozialdemokraten, sich aber der CDU-Fraktion angeschlossen hat, haben sich die Machtverhältnisse geändert. Christdemokraten und Liberale verfügen über eine Ein-Stimmen-Mehrheit. Der Wechsel Stawinogas führte auf der Gremiumssitzung zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen den Fraktionsspitzen von CDU und Grünen, Rainer Neumann und Petra Grüner. Letztere hätte es besser gefunden, Stawinoga wäre jetzt als Fraktionslose aktiv. Neumann argumentierte, in diesem Fall hätte sein Neuzugang nicht Mitglied eines Ausschusses sein dürfen. Beim CDU-Antrag zur Neubesetzung der Gremien stimmten die Grünen dann auch dagegen.
Veränderungen in der Baumschutzsatzung beim Stammumfang und den Birken nannte Grüner „kleinkariert und armselig“. Zumindest waren sich die Parteien darin einig, dass die Verwaltung jetzt prüfen soll, ob und wie Bürger Zuschüsse für die Erstellung von Baumgutachten bekommen können.