Bad Oldesloe. Viele Sirenen sind am vergangenen Sonnabend stumm geblieben. Wenn die Fehlerquelle ermittelt ist, wird eine Wiederholung geplant.
Der für vergangenen Sonnabend, Punkt 12 Uhr, angekündigte Probealarm für die 153 noch verbliebenen Sirenen im Kreis Stormarn hat sich als großer Reinfall erwiesen. „Aus bislang noch ungeklärter Ursache hat das in der Regionalleitstelle Süd automatisch ausgelöste Funksignal die meisten Sirenen offenbar nicht erreicht“, so Andreas Rehberg, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Gefahrenabwehr der Kreisverwaltung in Bad Oldesloe.
Teilweise ist nur Feueralarm ausgelöst worden
In manchen Gemeinden sei zwar der Feueralarm ausgelöst worden, nicht aber der einminütige, auf- und abschwellende Heulton, mit dem der Bevölkerung im Ernstfall eine Krisen- und Katastrophensituation signalisiert wird. „Techniker prüfen jetzt, wie es zu der Panne kommen konnte. Wenn die Fehlerquelle ermittelt worden ist, soll es zeitnah zu einer Wiederholung des Probealarms kommen“, so Rehberg.
Die Sirenen sind zwar auf das gesamte Kreisgebiet verteilt. Ein flächendeckendes Netz gibt es jedoch nicht mehr, seit Sirenen zur Warnung der Bevölkerung nicht mehr verpflichtend vorgehalten werden müssen. Die meisten Feuerwehren haben zur Alarmierung ihrer Mitglieder inzwischen auf digitale Meldeempfänger umgestellt. In einzelnen Städten und Gemeinden sind deshalb gar keine Sirenen mehr vorhanden.
Schon beim Warntag 2020 gab es viele Probleme
Bereits beim ersten nationalen Warntag am 10. September des Vorjahres hatte es landesweit erhebliche Probleme gegeben. Daraufhin war es zu einer kritischen Bestandsaufnahme der gesamten, jahrelang vernachlässigten technischen Infrastruktur zur Alarmierung der Bevölkerung gekommen, auch im Kreis Stormarn.
Der Alarm wird durch die Regionalleitstelle nicht über eine feste Leitung ausgelöst, sondern mittels eines RICs, eines Radio Identification Codes. Dabei handelt es sich um ein digitales Signal, dass von der Sirene empfangen wird und dann den Warnton auslöst. Im Ernstfall sollen sich die Bürger anschließend via Rundfunk und TV über Handlungsempfehlungen informieren.