Trittau. Die Erweiterung durch ein drittes Belebungsbecken kostet rund 2,3 Millionen Euro. Die Bauarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.
Nach einem Jahr Bauzeit sind die Arbeiten zur Erweiterung der Kläranlage in Trittau nahezu abgeschlossen. Pro Tag fließen etwa 2,2 Millionen Liter Abwasser zu der zentralen Kläranlage des Zweckverbands Obere Bille. Dort durchlaufen sie einen komplexen Reinigungsprozess. Die Abwässer stammen nicht allein aus der Gemeinde Trittau, sondern ebenso aus den umliegenden Amtsgemeinden Grande, Grönwohld, Hamfelde, Lütjensee sowie aus Kuddewörde.
Neues Belebungsbecken bringt 30 Prozent mehr Kapazität
Die Belebungsstufe der Kläranlage Trittau umfasste bislang zwei Becken mit einem Gesamtvolumen von 2720 Kubikmetern. Die Aufstockung um ein weiteres Becken wurde durch den stetigen Einwohnerzuwachs im Verbandsgebiet erforderlich. Die Volumenkapazität des neuen Bauwerkes beträgt 1340 Kubikmeter. Laut Klaus Krieger, Geschäftsführer des Zweckverbands Obere Bille, wurde ab August 2020 auf der Erweiterungsfläche zunächst ein Spundwandverbau eingebracht und die Baugrube ausgehoben. Das Fundament des Beckens ruht aufgrund des schwierigen Baugrunds auf 30 Betonpfählen. Das eigentliche Becken wurde mit einer umfangreichen technische Ausrüstung ausgestattet.
Im Zuge der Arbeiten wurden die beiden vorhandenen Belebungsbecken ebenfalls umgebaut, um ihre Reinigungsleistung zu erhöhen. Bevor das gereinigte Abwasser in die Bille und damit in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt werden kann, muss es in mehreren Schritten aufwendig gesäubert werden.
Mikroorganismen benötigen mehr Sauerstoff für ihre Arbeit
Dazu werden als Erstes über eine Rechenanlage die groben Inhaltsstoffe wie Papier aus dem Abwasser entfernt. Im Sandfang setzt sich der Sand ab, und Fette werden abgeschöpft. In der Vorklärung werden feine Schlammpartikel herausgefiltert.
Zentrales Element der Kläranlage ist jedoch die Belebungsstufe. In einem großen Becken wird Druckluft in das vorgereinigte Abwasser geblasen. Dieses Vorgehen sorgt dafür, dass den im Abwasser enthaltenen Mikroorganismen genügend Sauerstoff zur Verfügung steht. Diesen benötigen sie, um die organischen Inhaltsstoffe des Abwassers und die Nährstoffe biologisch abzubauen. In der Nachklärung werden die Bakterien abgetrennt und in das Belebungsbecken zurückgepumpt. Zurück bleibt nur das gereinigte Abwasser.
Im August steht feierliche Inbetriebnahme der Anlage an
Zum aktuellen Stand der Bauarbeiten sagt Peter Urgien, Verwaltungsmitarbeiter im Zweckverband Obere Bille: „Die Hoch- und Tiefbauarbeiten sind komplett abgeschlossen, nur die Pflasterarbeiten rund um das Belebungsbecken stehen noch aus.“ Dieses befinde sich bereits seit Juni im Probebetrieb. Die Kosten für die Erweiterung gibt der Zweckverband Obere Bille mit rund 2,3 Millionen Euro an. Urgien sagt, dass die zentrale Kläranlage immer mal wieder erweitert worden sei. Zuletzt seien Baumaßnahmen im Zeitraum von 1995 bis 2003 erfolgt.
Bis das aktuelle Vorhaben abgeschlossen sein muss, ist noch Zeit bis Mittwoch, 11. August. Für dieses Datum plant der Zweckverband Obere Bille die feierliche Inbetriebnahme der erweiterten Kläranlage Trittau im Beisein der Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden sowie der am Bau beteiligten Baufirmen, Planer und Mitarbeiter.