Bargteheide. „Night of Light 2021“ macht auf Not der kulturellen Veranstaltungsbranche aufmerksam. Rathaus wird heute in rotes Licht getaucht

Bei der ersten „Night of Light“ im vergangenen Jahr richteten rund 9000 rot angeleuchtete Gebäude einen bundesweiten Spot auf die Nöte der Veranstaltungsbranche infolge des Pandemiegeschehens. Auch ein Jahr später hat sich die Notlage nicht wesentlich verbessert. Daher werden am heutigen Dienstagabend, 22. Juni, erneut Kultur- sowie besondere Orte in rotes Licht getaucht. Im Kreis Stormarn wird das aller Voraussicht nach nur noch ein Gebäude sein: das Bargteheider Rathaus.

Die kulturelle Vielfalt steht auf dem Spiel

Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht sagt, warum die Stadt die Aktion unterstützt: „Kultur ist eine wichtige und prägende Säule unserer Gesellschaft.“ Es sei die Verantwortung aller, Kultur und Kulturschaffende zu unterstützen, zu stärken und sichtbar zu machen. Denn die Lockerungen der Schutzmaßnahmen könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Situation der Veranstaltungsbranche nach wie vor bedrohlich sei.

Das bestätigt Alex Ostermaier, Mitinitiator des Bündnisses Alarmstufe Rot, das zu der Aktion aufruft. Er sagt: „Die Branche erleidet rund 80 Prozent Umsatzeinbußen.“ Alarmstufe Rot sei nach der „Night of Light 2020“ als Zusammenschluss verschiedener Verbände und Initiativen der Veranstaltungswirtschaft entstanden. Zwar gebe es einen guten politischen Dialog, doch zur Rettung der ökonomischen und kulturellen Vielfalt „müssen wir immer wieder in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit kommen“.

Bargteheider Veranstalter ergreift Initiative

Dave Groth, Bargteheider DJ und Veranstalter, wird das Rathaus gekonnt in Szene setzen. Stadtsprecher Alexander Wagner sagt: „Die Veranstaltungsagentur hat sich schon 2020 wegen der Aktion an uns gewandt.“ Zur Umsetzung sei es da aber zu kurzfristig gewesen.

Das Ahrensburger Rathaus ist nicht mehr dabei. Stadtsprecherin Anna Plogt sagt: „Die Aktion im vergangenen Jahr ging auf eine Privatinitiative zurück.“ Die Stadt selbst plane keine Teilnahme. „Wir haben kein eigenes Interesse daran.“ Für eine Auskunft, warum das Oldesloer Kultur- und Bildungszentrum ebenfalls nicht mehr mitmacht, war bei der Verwaltung niemand zu erreichen. Eine Erklärung könnte sein, dass Alarmstufe Rot die Pressemitteilung zur Aktion an Publikumsmedien und Veranstalter verschickt hat, jedoch nicht an Städte und Verwaltungen.