Ahrensburg. Viermal verschobene Aktion startet jetzt am 31. Mai. Stadt verschenkt mehr als 1,3 Millionen Euro an ihre Bürger.
„Nur für waschechte Ahrensburger: Geld zu verschenken!“: So wirbt das Citymanagement für das Stadtgeld. In den nächsten Tagen verschickt die Verwaltung Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von mehr als 1,3 Millionen Euro an mehr als 34.000 Bürger. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten Coupons über 50 Euro, alle älteren Einwohner für 30 Euro. Die Aktion zur Unterstützung des unter der Corona-Krise leidenden Einzelhandels sollte ursprünglich schon im Januar starten. Sie musste viermal verschoben werden, da viele Geschäfte immer noch nicht öffnen durften.
Die in Zehn-Euro-Schritte aufgeteilten Gutscheine können vom 31. Mai bis 10. Juli bei Einzelhändlern, Gastronomen und Kultureinrichtungen im Ort eingelöst werden, die nach dem ersten Corona-Lockdown im März 2020 schließen mussten. Alle Betriebe, die profitieren wollen, müssen sich vorab im Händlerportal der Internetseite https://ahrensburger-stadtgeld.de registrieren. Die Homepage wird am Freitag, 21. Mai, freigeschaltet.
Supermärkte, Drogerien und Baumärkte sind ausgeschlossen
Zum Start am Montag, 31. Mai, ist auch die neue Telefonhotline mit der Nummer 04102/77-500 besetzt. Per E-Mail können Fragen an stadtgeld@ahrensburg.de geschickt werden.
Ausdrücklich ausgenommen sind alle Unternehmen, die im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres nicht schließen mussten. Das sind unter anderem Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Apotheken und Baumärkte.
CDU und Grüne setzten die Idee gemeinsam durch
Die CDU/Grünen-Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung hatte das Stadtgeld schon im September 2020 beschlossen. Stichtag für die Berechtigung war damals der Hauptwohnsitz in Ahrensburg am 1. November. Weil die mehr als 34.000 Gutscheinbriefe schon gedruckt sind, bekommen deshalb auch etwa 1300 Menschen, die seitdem weggezogen oder gestorben sind, noch Post aus dem Rathaus.
Nachträglich wurde die Empfängerliste jetzt aktualisiert, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden: Wer sich zwischen November und Ende April neu angemeldet hat, erhält ebenfalls Gutscheine. Das dürften rund 1500 Menschen sein, die nach Ahrensburg gezogen sind oder seitdem auf die Welt kamen.
Geld kann auch für soziale Projekte gespendet werden
Wer die Gutscheine nicht ausgeben möchte, kann sie auch als „Spende“ kennzeichnen und im Rathaus zurückgeben. Der Geldbetrag wird dann für soziale Projekte ausgegeben. Über die Empfänger entscheiden die Stadtverordneten später.
Vorbild für die Idee war die hessische Universitätsstadt Marburg mit rund 76.000 Einwohnern. Dort wurden im vergangenen Sommer gut 80 Prozent der verteilten Gutscheine im Wert von etwa 1,5 Millionen Euro eingelöst. Der damit ausgelöste Umsatz wurde auf das Dreifache geschätzt.