Bad Oldesloe. Pflegeheim Riedel will einen Teil der Wiese für Erweiterung kaufen. Bis auf die FDP lehnen das alle anderen Parteien ab.
Der Oldesloer Kurpark wird nicht bebaut. Das hat der Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss mit großer Mehrheit beschlossen. Das dort ansässige Pflegeheim Riedel wollte sich vergrößern und dafür einen Teil der historisch bedeutsamen Kurparkwiese im vorderen Teil des Parks von der Stadt erwerben. Umweltverbände, viele Bürger und selbst der Seniorenbeirat der Stadt sprachen sich dagegen aus. Mit Erfolg. Die Pläne sind endgültig vom Tisch.
Für Elke Wurzel vom Seniorenbeirat wäre der Verlust der Kurparkwiese unverzeihlich gewesen. „Junge Leute gehen für den Klimaschutz auf die Straße, und wir wollen sie dabei unterstützen, indem wir uns gegen die Bebauung aussprechen. Wenn wir schon einen so schönen Ort wie den Kurpark in unserer Stadt haben, sollten wir ihn schützen und nicht verkleinern.“ Der gesamte Seniorenbeirat habe sich deshalb gegen die Vorlage ausgesprochen, einen Teil des Kurparks aus dem Landschaftsschutzgebiet zu nehmen.
Naturschutzbund warnt vor Gefährdung der Bäume
Auch der Naturschutzbund (Nabu) hatte dringend davon abgeraten, die Kurparkwiese zu bebauen. Laut dem Nabu-Ortsvorsitzenden Klaus Gräber, der sich bereits im Bau- und Planungsausschuss zu Wort gemeldet hatte, würde durch das Bauprojekt die Gefahr bestehen, dass Baumwurzeln verletzt werden und die Bäume in der Folge dann gefällt werden müssten.
Die Kritiker des Projektes rannten im Umwelt,- Energie- und Verkehrsausschuss offene Türen ein. Abgesehen von der FDP unterstützte keine der Fraktionen den von der Stadtverwaltung vorgelegten Antrag. „Bei uns war das Votum eindeutig. Wir alle sind gegen den Anbau“, sagte Dirk Sommer, Vorsitzender der Wählergemeinschaft Freie Bürger Oldesloe (FBO). Die grüne Oase mit ihrer Historie müsse erhalten bleiben.
In der Nähe stand einst das historische Kurbad
„Niemand hat etwas gegen neue Altenpflegeplätze, aber das Seniorenheim könne auch einen anderen Bauplatz finden“, so Sommer. Der Anbau an das Seniorenheim wäre in direkter Nähe zu dem Ort entstanden, an dem einmal das historische Kurbad stand und das für den Namenszusatz „Bad“ Oldesloe verantwortlich ist. Noch heute steht auf der Wiese am Parkeingang eine Badewanne aus Stein, die an die Kurbad-Zeiten erinnert.
„Landschaftlich hat das Gebiet einen hohen Stellenwert, es handelt sich um einen alten Park, der historisch entstanden ist“, sagte Wilfried Janson (Grüne). Der Kurpark solle in seiner Gesamtheit erlebbar bleiben. Janson: „Wir sind nicht bereit, diese öffentliche Fläche in private Hände zu geben.“